Regler wurde in Altlandsberg als Sohn eines aus Dessauer Familie stammenden Stadtmusikus (Kunstpfeiffers) geboren[2] und heiratete 1767 Christiane Sophie Wilhelmine Freiin von Richthofen (1747–1802),[3] Tochter des Samuel Freiherr von Richthofen und der Sophie Freiin von Sandreczky und Sandraschütz.[4] Die Ehe blieb ohne Nachkommen.[5]
Leben
Er studierte Mathematik sowie Ingenieurwissenschaften in Berlin.[6] Als Offizier in der Königlich Preußischen Armee nahm er am Siebenjährigen Krieg (1756–1763) teil und zeichnete sich bei der Belagerung der Festung Olmütz aus. Seine Kartographie Schlesiens zählt zu den „grundlegenden preußischen Landesaufnahmen“.[7] Später war er Kommandant der Stadt und Festung Glatz. Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich II. arbeitete er an Plänen für einen Ausbau der Festung Glatz sowie eines Sperrforts bei Silberberg. Regler gilt als einer der „wenigen fähigen“ preußischen Ingenieure bzw. Festungsbaumeister in der friderizianischen Epoche.[8]
1787 wurde Regler, der eigentlich um seinen Abschied gebeten hatte, vom neuen preußischen König Friedrich Wilhelm II. zum Chef des preußischen Ingenieurkorps berufen.[9] Weiterhin wurde er Direktor des neu erschaffenen 4. Departement des preußischen Ober-Kriegskollegiums (= Abteilungsdirektor im Kriegsministerium). Bereits 1788 rief er für den Führungsnachwuchs eine Ingenieurakademie am Neuen Markt in Potsdam ins Leben. Regler war bis zu seinem Tod 1792 Chef und Direktor.[10] Die „Reorganisation des preußischen Ingenieurwesens“ geht auf Regler zurück.[11] Sein Nachfolger an der Spitze des preußischen Ingenieuroffizierswesens wurde Madeleine Graf d’Heinze.
Ehrungen
Regler wurde 1778 in den preußischen Adelsstand erhoben.[12]
Werke
Schlesien links der Oder ohne die Grafschaft Glatz. 1764–1770 (kolorierte Handzeichnungen)
Udo von Bonin: [Friedrich II. und] Bauten in Glatz, Regler. In: Ders.: Geschichte des Ingenieurkorps und der Pioniere in Preussen, Wiesbaden 1981 (Nachdruck), Theil 1, S. 104.
Klaus Lindner: Schlesische Karten aus der Zeit nach 1763. Die Aufnahmen von Regler und Hammer. In: Wolfgang Scharfe u. a.: Kartographiehistorisches Colloquium Wien ’86, 29.–31. Oktober 1986. Bonn 2002, S. 49–56.
Klaus Lindner: Zwischen Oder und Riesengebirge. Schlesische Karten aus fünf Jahrhunderten (Ausstellungskatalog Nr. 29 der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz zu Berlin). Weißenhorn 1987.
Theodor Maschke: Die topographischen Karten Schlesiens aus der Zeit Friedrich des Großen. In: Zeitschrift des Vereins für Geschichte Schlesiens, 1928, 62, S. 331–335.
Grzegorz Podruczny: Wilhelm Ludwig Regler – kariera inżyniera wojskowego we fryderycjańskich Prusach. In: derselbe: Twierdza Srebrna Góra. Warschau 2010, S. 159–166.
Emil Freiherr Praetorius von Richthofen: Geschichte der Familie Praetorius von Richthofen. Magdeburg 1884, S. 126 ff.
↑Adalbert von Taysen: Das militärische Testament Friedrichs des Großen. Berlin 1879, S. 34.
↑Reglers Bruder war Johann Heinrich Regler, Oberamtmann in Trebatsch, Kreis Beeskow. Ausgewählte Ahnentafeln der EDDA. Band III. Gotha 1936, S. 38 (Ahnenreihe des Eberhard von Köppen).
↑Genealogisches Handbuch des Adels. Freiherrliche Häuser B VII (Gesamtreihe Band 68). Limburg an der Lahn 1978, S. 305.
↑Er hinterließ "1 Frau Gemahlin und keine [sic!] Kinder"; vgl. Garnisonsgemeinde Berlin, Tote 1792, Nr. 308, S. 995.
↑Richard Regeler: Ein berühmter General. Ein Altlandsberger Kind. Aufsatz (Einzeldruck). Stadtarchiv Altlandsberg.
↑Klaus Lindner: Schlesische Karten aus der Zeit nach 1763. Die Aufnahmen von Regler und Hammer. In: Wolfgang Scharfe et al.: Kartographiehistorisches Colloquium Wien ’86, 29.–31. Oktober 1986. Bonn 2002, S. 53.
↑Adalbert von Taysen: Das militärische Testament Friedrichs des Großen. Berlin 1879, S. 34.
↑Konrad Blažek: Der Abgestorbene Adel der Preussischen Provinz Schlesien. In: J. Siebmachers’s großes Wappenbuch. Band 6. Nürnberg 1890, Abt. 8, Tafel 65.