Louise Röslers Eltern waren Waldemar Rösler und Oda Hardt-Rösler. Ab 1923 besuchte sie die Privatkunstschule Hans Hofmann in München und von 1925 bis 1927 die Hochschule für die bildenden Künste in Berlin bei Karl Hofer. Von 1928 bis 1930 studierte sie eine kurze Zeit an der Académie de l’Art Moderne bei Fernand Léger und unternahm Studienreisen mit ihrem späteren Ehemann, dem Maler Walter Kröhnke, nach Südfrankreich, Spanien und Italien. 1933 heiratete sie Walter Kröhnke und wohnte dann mit ihm in Berlin. Beider Tochter Anka wurde 1940 geboren. Zwei Söhne Alexander (* und † 1939) und Andreas (* und † 1944) starben jeweils schon bald nach ihrer Geburt.
Vor 1933 hatte sich Louise Rösler an Ausstellungen der Berliner Sezession und der Berlin am Pariser Platz beteiligt. Danach boten sich vorerst keine Ausstellungsmöglichkeiten mehr an. Eine Ausstellung in der Galerie Buchholz wurde 1938 durch die Reichskulturkammer geschlossen. 1943 gingen das Atelier sowie eines großen Teils der Produktion bei einem Bombenangriff verloren; nur wenige Bilder konnten durch vorausgegangene Auslagerung nach Bayern gerettet werden. Danach wurde Luise Rösler nach Königstein im Taunus evakuiert und mit dem Ausschluss aus der Reichskulturkammer und einem „Farbenverbot“ belegt.
Louise Rösler kehrte 1959 nach Berlin zurück. Ein Aufenthalt in Paris 1968 inspirierte sie zu einer Reihe dynamischer Collagen. Sie arbeitete Stücke aus Papier und Karton, später auch aus Metall und aus Kunststoff in ihre Bilder ein, die dadurch ein Relief erhielten. So arbeitete sie mit Öl, Aquarell, Pastell, Gouache, Tusche, Blei- und Buntstift, meist auf Papier. Ab 1974 hielt sie sich verschiedentlich im Atelier der Künstlergilde in Cuxhaven auf; dabei entstanden zahlreiche Arbeiten auf Papier. 1990 erhielt sie ein Ehrenstipendium des Berliner Senators für kulturelle Angelegenheiten. Von 1991 bis 1993 hielt sie sich wegen schwerer Krankheit bei ihrer Tochter Anka Kröhnke in Hamburg auf. Sie arbeitete bis kurz vor ihrem Tod.
1946: „Neue deutsche Kunst“, Kunstwoche der Stadt Konstanz
1948: „Werke hessischer Künstler“, Wanderausstellung in den hessischen Amerikahäusern
1949: „Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart“, Köln
1950: „Deutsche Kunst der Gegenwart“, Kunstverein in Hamburg, „Neue Rheinische Sezession“, Kunsthalle Düsseldorf, Haus der Kunst München, Salon de Mai, Paris
1970: „Berliner Künstler 1966–1969“ Wiener Künstlerhaus, Wolfgang-Gurlitt-Museum Linz, Kunstverein Salzburg
1976: „Neuerwerbungen“, Berlinische Galerie
1977: „Der Anteil der Frau an der Kunst der zwanziger Jahre“, Galerie Pels-Leusden, Berlin
1978: „Die Industrialisierung der Stadt“, Neuer Berliner Kunstverein „Vor 30 Jahren. Deutsche Malerei und Plastik der Gegenwart Köln 1949“, Kölnischer Kunstverein
1982: „Bericht 82. Fünf Jahre Ankäufe des Senats“, Kunsthalle Berlin „Kunst für den Bund. Erwerbungen seit 1970“, Städtisches Kunstmuseum Bonn
1988: „Das verborgene Museum“, Akademie der Künste, Berlin 1946 „Neue deutsche Kunst“, Kunstwoche der Stadt Konstanz
Literatur
Thomas Kempas: Louise Rösler, Retrospektive : Gemälde, Collagen, Zeichnungen, Aquarelle ; 1925 bis 1993, Haus am Waldsee, Berlin. Haus am Waldsee, Berlin 1993.
Hella Robels, Dieter Ronte (Hrsg.): Louise Rösler, Köln Museum Ludwig 1979 Arbeiten aus den Jahren 1948–1978 Ausstellung 12. September bis 28. Oktober 1979.
Helmut R. Leppien: Eine Künstlerfamilie – drei Generationen: Waldemar Rösler, Oda Hardt-Rösler, Walter Kröhnke, Louise Rösler, Anka Kröhnke. (122. Ausstellung, Hamburg, 4. August–14. Oktober 1988), BATIG Gesellschaft für Beteiligungen, Hamburg, 1988.
Ilka Voermann: Louise Rösler „Aus banalen Dingen etwas Kostbares machen“. In: Stefanie Patruno (Hrsg.): So viel Anfang! KünstlerInnen der Moderne und ihr Werk nach 1945. Wienand, Köln 2023, ISBN 978-3-86832-761-8, S. 209–222.
Laura Domes, Katrin Kolk, Rebecca Leudesdorff,: Louise Rösler: Retrospektive. Hrsg.: Susanne Wartenberg. Wienand, Köln 2024, ISBN 978-3-86832-781-6 (Ausstellungskatalog).