Los Angeles County Museum of Art

Los Angeles County Museum of Art (2005)

Das Los Angeles County Museum of Art (LACMA) ist ein 1910 gegründetes Kunstmuseum in Los Angeles. Es liegt am Wilshire Boulevard im Hancock Park und grenzt an La Brea. Die Sammlung des Museums umfasst über 130.000 Werke von der Antike bis zur Gegenwart. Damit ist es das größte Museum der Vereinigten Staaten westlich von Chicago. Besonders umfangreich und bedeutend ist die Sammlung zur amerikanischen, islamischen und koreanischen Kunst.

Geschichte

Die Ursprünge des Los Angeles County Museum of Art gehen zurück auf das 1910 gegründete Museum of Science, History and Art. Das im Exposition Park in South Los Angeles gelegene Museum verfügte zunächst weder über einen Ankaufsetat, noch hatte es eine eigene Kunstsammlung. Anfangs kamen private Leihgaben zur Ausstellung, die in den 1920er- und 1930er-Jahren durch Schenkungen ergänzt wurden. Darüber hinaus erhielt das Museum finanzielle Unterstützung von privater Seite und konnte erste Ankäufe tätigen. Zu den am stärksten wachsenden Gebieten der Sammlung gehörte die Abteilung für asiatische Kunst. Für die wachsende Sammlung wurde der ursprüngliche Museumsbau um einen Flügel erweitert.

In der Dekade nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergrößerte sich die Sammlung hauptsächlich um traditionelle Werke der amerikanischen und europäischen Kunst sowie ägyptische Kunstgegenstände. Dabei spielten Schenkungen von William Randolph Hearst eine wichtige Rolle. Außerdem begann das Kuratorium über die Gründung eines unabhängigen Kunstmuseums nachzudenken. Zu diesem Zweck stiftete Allan Hancock ein Grundstück am Wilshire Boulevard. 1961 wurde die Unabhängigkeit des Los Angeles County Museum of Art vom Museum of Natural History beschlossen. Das Kuratorium plante ein Museum, das einen hohen Rang unter den kunsthistorischen Museen einnehmen sollte.

1965 wurde das Los Angeles County Museum of Art am heutigen Standort in den drei von William Pereira entworfenen Museumsgebäuden eröffnet. Zu diesem Zeitpunkt war das Los Angeles County Museum of Art nach der National Gallery of Art in Washington, D.C. das größte neugebaute Museum der Vereinigten Staaten. Die Dauerausstellung der Museumssammlung wurde zu diesem Zeitpunkt im Ahmanson Building gezeigt, während Sonderausstellungen im Hammer Building präsentiert wurden. Daneben stand mit dem Bing Theater ein Saal für Vorlesungen zur Verfügung. Zwei Jahre nach der Eröffnung, im Jahr 1967, gründete das Los Angeles County Museum of Art ein eigenes Zentrum für Konservierung und Restaurierung der Sammlung.

1986 wurde am Wilshire Boulevard das Gebäude für die Bereiche Moderne Kunst und Zeitgenössische Kunst fertiggestellt. 1988 folgte die Eröffnung des von Bruce Goff entworfenen Pavilion of Japanese Art und des B. Gerald Cantor Sculpture Garden. Ein Jahr später expandierte das Los Angeles County Museum of Art weiter und renovierte die Balch Art Research Library. Das Museum erwarb 1991 und 1992 das angrenzende May-Department-Stores-Gebäude und vergrößerte damit seine Fläche um 30 Prozent. Das Gebäude wurde 1998 eröffnet und ist als LACMA West bekannt. Im Jahr 2000 wurden das Los Angeles County Museum of Art erneut renoviert und der umgebende Park neu bepflanzt. Daneben wurde ein Kuratoriumsbereich für Lateinamerikanische Kunst geschaffen sowie ein Amphitheater für Freilicht-Veranstaltungen eröffnet.

Das Kuratorium beschloss im Jahr 2004 die Umgestaltung des Museums unter der Leitung des Architekten Renzo Piano. Diese Maßnahme soll das Los Angeles County Museum of Art zu einem der führenden Kunstmuseen der Vereinigten Staaten entwickeln und seine Rolle als wichtige kulturelle Einrichtung in Kalifornien stärken. Für die Umgestaltungen wurden 188 Millionen US-Dollar gespendet.[1] Die Umgestaltung vollzog sich in drei Phasen, endete 2011 und wurde unter anderem von BP unterstützt.[2]

Museumsgebäude

Das Los Angeles County Museum of Art liegt im Hancock Park, in dem auch die berühmten La Brea-Teergruben liegen. Das vom Wilshire Boulevard, der 6th Street, der Fairfax und der Curson Avenue umgrenzte Areal umfasst 20 Acre, was etwa 81.000 Quadratmetern entspricht. Zur Eröffnung bestanden das Ahmanson Building, das Hammer Building und das Bing Center, die vom Architekten William Pereira entworfen wurden. Diese boten Platz für die Dauerausstellung der Museumssammlung sowie Wechsel- und Sonderausstellungen. Das Bing Center bot außerdem Platz für Vorlesungen.

Mit der Zeit wurde der Komplex um weitere Gebäude erweitert, da die Sammlung immer weiter wuchs. So entstand 1986 am Wilshire Boulevard ein Gebäude, das die Sammlung von Moderner Kunst beherbergt. Zwei Jahre später folgten der Pavilion of Japanese Art und der B. Gerald Cantor Sculpture Garden, die von Bruce Goff entworfenen worden waren. Das angrenzende May-Department-Stores-Gebäude wurde 1991/1992 vom Los Angeles County Museum of Art erworben und umgebaut. Mit dem 1998 als LACMA West eröffneten Gebäude vergrößerte sich die Ausstellungsfläche um 30 %. Das Areal umfasst neben den Museumsgebäuden einen Park, der im Jahr 2000 neu bepflanzt und gestaltet wurde.

Der Museumskomplex des Los Angeles County Museum of Art wurde nach Plänen von Renzo Piano umgestaltet. In der ersten Phase des Umbaus erhielt es ein neues Eingangsgebäude mit dem BP Grand Entrance, der nach dem Geldgeber BP benannt ist. Dieses verknüpft seit 2016 die Gebäude des Museums miteinander und gibt dem Besucher damit zusätzliche Orientierung. Das Atrium des Ahmanson Buildings wurde ebenfalls umgebaut und in einen neuen Rundgang integriert. Eine große Treppe dient diesem Zweck. Das durch die Decke einfallende Licht schafft eine angenehme Atmosphäre für Konzerte und andere Veranstaltungen. Weiterhin wird die Dauerausstellung seit dem Umbau neu präsentiert, der ebenfalls weitere Parkmöglichkeiten geschaffen hat. In der zweiten Phase wurde das LACMA West renoviert und neuer Ausstellungsraum geschaffen. In der dritten wurden größere Renovierungsmaßnahmen an allen Gebäuden und Galerien im Ostteil des Museumskomplexes durchgeführt. In den beiden letzten Umgestaltungsphasen wurden außerdem Kunstwerke im Park installiert.[3] Auf dem Gelände des Museums entstand das Academy Museum of Motion Pictures nach Plänen des italienischen Architekten Renzo Piano. Das mit rund 250 Millionen Dollar kalkulierte Filmmuseum wurde nach Verzögerungen am 30. September 2021 eröffnet.[4]

Ab 2013 plante der Schweizer Architekt Peter Zumthor einen Ersatzneubau für das Ahmanson, Art of the Americas und Hammer Building sowie das Bing Center.[5]

Sammlung

Die Sammlung umfasst folgende Schwerpunkte:

  • Afrikanische Kunst
  • Altorientalische Kunst
  • Kunst des alten Amerika
  • Amerikanische Kunst
  • Chinesische Kunst
  • Zeitgenössische Kunst
  • Kostüme und Textilien
  • Kunsthandwerk und Design
  • Ägyptische Kunst
  • Europäische Malerei
  • Europäische Bildhauerei
  • Deutsche Expressionistische Kunst
  • Griechische und Römische Kunst
  • Islamische Kunst
  • Japanische Kunst
  • Koreanische Kunst
  • Lateinamerikanische Kunst
  • Moderne Kunst
  • Photographie
  • Drucke und Zeichnungen
  • Süd- und Südostasiatische Kunst

Bibliothek

Die Mr. and Mrs. Balch Art Research Library umfasst 175.000 Bücher, Zeitungen und Magazine. Sie umfasst Monographien zu einzelnen Künstlern und Kunststilen, Sammlungs- und Ausstellungskataloge von Museen und privaten Sammlern, sowie Auktionskataloge und weitere Werke, die sich mit Kunst und Kunstwerken befassen. Die Bibliothek befindet sich im Bing Center und ist nach Anmeldung öffentlich zugänglich.

Literatur

  • Los Angeles County Museum of Art: Handbook of the Collection. Thames & Hudson, 2003.
Commons: Los Angeles County Museum of Art – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. lacma.org (Memento vom 9. Januar 2008 im Internet Archive) abgerufen am 25. Oktober 2007
  2. BP gives $25 million to LA county art museum. bp.com
  3. Transformation: The LACMA Campaign (Memento vom 4. Oktober 2007 im Internet Archive)
  4. Rayna Breuer: Oscar-Museum in Hollywood. In: DW. 30. September 2021, abgerufen am 4. Dezember 2023.
  5. About LACMA. Abgerufen am 7. März 2024 (englisch).

Koordinaten: 34° 3′ 47,9″ N, 118° 21′ 28,9″ W