Der Ort liegt auf der Wolgaplatte gut 80 km Luftlinie südöstlich des Oblastverwaltungszentrums Pensa. Es befindet sich am linken Ufer des linken Sura-Nebenflusses Usa.
Lopatino ist Verwaltungszentrum des RajonsLopatinski sowie Sitz der Landgemeinde (selskoje posselenije) Lopatinski selsowet, zu der außerdem die sechs Dörfer Bolschaja Bagrejewka, Budjonnowka, Dym-Tschardym (entsprechend 9, 14 und 12 km westlich), Generalschtschino, Jelschanka und Nikolajewka (entsprechend 11, 4 und 3 km südöstlich) sowie die drei Siedlungen (possjolok) Borez (nördlich anschließend am anderen Flussufer), Majak (4 km nordöstlich) und Wladimirski (9 km westlich) gehören.
Geschichte
Das Dorf entstand etwa 1717/1718 und war bereits 1730 in einer Landkarte der Region als bedeutende Ortschaft verzeichnet. Eine frühe Alternativbezeichnung als Nowo-Lopatino („Neu-Lopatino“) deutet darauf hin, dass es von Umsiedlern aus einem der größeren Anzahl anderer Dörfer dieses Namens gegründet wurde, vermutlich aus dem etwa 50 km nördlich gelegenen Lopatino bei Gorodischtsche. Bis gegen Ende des 19. Jahrhunderts war als weitere Bezeichnung Nikolskoje nach dem Namen der Dorfkirche in Gebrauch.
Ab 1780 gehörte Lopatino zum UjesdPetrowsk der Statthalterschaft Saratow, von Dezember 1796 bis März 1797 kurzzeitig zum dann vorübergehend wieder aufgelösten Gouvernement Pensa und danach zum Gouvernement Saratow. In den 1870er-Jahren wurde es Sitz einer Wolost. Am 23. Juli 1928 wurde Lopatino Verwaltungssitz eines aus der vergrößerten Wolost neu geschaffenen Rajons. Dieser war von 1963 bis 1965 zwischenzeitlich aufgelöst, und sein Territorium dem Schemyscheiski rajon angegliedert.
Bevölkerungsentwicklung
Jahr
Einwohner
1897
2398
1939
2431
1959
2230
1970
2222
1979
3441
1989
4759
2002
4376
2010
4392
Anmerkung: Volkszählungsdaten
Verkehr
Durch Lopatino führt die Regionalstraße (auf ihrem Abschnitt im Lopatinski rajon als 58K-160 bezeichnet), die gut 50 km nördlich in Nischnjaja Jeljusan an der föderalen Fernstraße M5 Ural beginnt, durch das nordöstlich benachbarte Rajonverwaltungszentrum Russki Kameschkir und weiter nach Petrowsk in der Oblast Saratow führt, wo sie föderale Fernstraße R158 von Nischni Nowgorod – Saransk – Pensa – Saratow erreicht. In nordwestlicher Richtung besteht über das benachbarte Rajonzentrum Schemyscheika Verbindung ins Oblastzentrum Pensa (im Rajon als 58K-342); nach Westen führt die 58N-158 ebenfalls zur R158 und weiter als 58К-181 ins benachbarte Rajonzentrum Malaja Serdoba.
Die nächstgelegene Bahnstation befindet sich gut 40 km südwestlich in Petrowsk an der Strecke Atkarsk – Sennaja.
↑ abItogi Vserossijskoj perepisi naselenija 2010 goda. Tom 1. Čislennostʹ i razmeščenie naselenija (Ergebnisse der allrussischen Volkszählung 2010. Band 1. Anzahl und Verteilung der Bevölkerung). Tabellen 5, S. 12–209; 11, S. 312–979 (Download von der Website des Föderalen Dienstes für staatliche Statistik der Russischen Föderation)