Loebell, auch Löbell oder Leubel, ist der Name eines alten schlesischenAdelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gelangte später auch in Polen und Kurland zu Besitz und Ansehen.
Keine Stammesverwandtschaft besteht zu dem aus Österreich kommenden Adelsgeschlecht von Löbl und der pommerschen Familie von Lepel bzw. Lepell, die auch unterschiedliche Wappen führen.
Erstmals erwähnt wird die Familie mit Fritzko von Lobel, der am 16. Juli 1290 urkundlich erscheint.[2] Bereits 1368 saßen Angehörige der Familie zu Beltsch und Sandewald bei Guhrau in Niederschlesien, sowie 1450 zu Dober bei Sagan, 1460 zu Soritz, 1505 zu Obernigk unweit von Trebnitz und 1506 zu Koischkau bei Liegnitz.[3]
Johann von Loebell genannt Leubel, Pastor zu Grösen, wurde am 17. Februar 1645 in die kurländischeRitterschaft aufgenommen.[4] Dort war die Familie im 18. Jahrhundert zu Strusseln, Rinkuln, Sahlingen und Sachten und seit 1807 auch zu Puhnen begütert.[3] Johann Sigismund von Loebell, späterer königlich polnischer Oberst und Kammerherr und Sohn des zuvor genannten Johann von Loebell, erhielt am 23. März 1676 das polnische Indigenat.[4]
Das Wappen ist gespalten. Rechts von Silber und Schwarz schrägrechts geteilt, links Rot ohne Bild. Auf dem Helm mit rechts rot-silbernen und links schwarz-silbernen Helmdecken fünf (schwarz, rot, silbern, rot, schwarz) Straußenfedern.[4]
Hans Friedrich von Ehrenkrook, Friedrich Wilhelm Euler, Jürgen von Flotow: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser, A (Uradel), Band V, Band 24 der Gesamtreihe GHdA, Hrsg. Deutsches Adelsarchiv, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1960, S. 202–208 und Bildanhang. ISSN0435-2408
Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Uradel) 1900. 1. Jahrgang, Justus Perthes, Gotha 1900, S. 563 ff. Digitalisat
Robert von Loebell: Zur Geschichte der Familie von Loebell.E. S. Mittler, Berlin 1895. (Digitalisat)
↑Original im Stadtarchiv Glogau bzw. gedruckt G. A. Tschoppe, Gustav Adolf Harald Stenzel: Urkundensammlung zur Geschichte des Ursprungs der Städte in Schlesien und der Oberlausitz. Hamburg 1832, S. 406.
↑ abNeues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. Band 5, Leipzig 1864, S. 599–600.
↑ abcGenealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band VIII, Band 113 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1997, S. 4–5. ISSN0435-2408
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