Ein Deutscher Fußballmeister wird bei den Männern seit 1903 durch den Deutschen Fußball-Bund ermittelt. Zudem ermittelte von 1920 bis 1933 der Arbeiter-Turn- und Sportbund seinen eigenen Fußballmeister. Auch der Deutsche Turner-Bund führte von 1925 bis 1930 nach einem Konflikt mit dem DFB eigene Meisterschaften durch, ebenso die damals katholischeDJK von 1921 bis 1932 (allerdings nur alle drei, zuletzt alle fünf Jahre). Erste Versuche anderer Verbände, eine deutsche Fußballmeisterschaft auszutragen, gab es jedoch schon seit 1890. Von 1948 bis 1991 wurden in der DDR und der Bundesrepublik Deutschland getrennte Meisterschaften ausgespielt. Im Frauenfußball gibt es seit 1974 (BR Deutschland) bzw. 1979 (DDR) Meisterschaften, auch hier wird seit der Saison 1991/92 ein gesamtdeutscher Meister ermittelt.
Rekordmeister bei den Männern ist seit 1986 der FC Bayern München (aktuell mit 33 Titeln), vor dem BFC Dynamo mit zehn DDR-Meisterschaften. Erster Rekordmeister war der VfB Leipzig. Weitere Rekordmeister waren Union 92 Berlin, der 1905 bis 1906 mit einem, der BFC Viktoria 1889 (der heutige FC Viktoria 1889 Berlin), der 1911 bis 1913 mit zwei, und der 1. FC Nürnberg, der 1924 mit drei Titeln mit dem VfB Leipzig gleichzog. 1925 löste der 1. FC Nürnberg mit vier Titeln als Rekordmeister den VfB Leipzig ab und blieb dies bis 1986. Weiterhin führte der FC Schalke 04 von 1942 bis 1948 und von 1958 bis 1961 zusammen mit dem 1. FC Nürnberg mit sechs bzw. sieben Titeln die Rekordliste an.
Der VfL Wolfsburg ist der erste Verein, der sowohl bei den Männern als auch den Frauen den Meistertitel in der Bundesliga gewinnen konnte. Bereits 1976 gelang es der Frauenmannschaft des FC Bayern München, es den Männern gleich zu machen und ebenfalls Deutscher Meister zu werden. Der Meister wurde damals aber im K.-o.-System ermittelt. In der Saison 2014/15 gelang es dem FC Bayern München als erstem Verein, beide Titel in einer Saison zu gewinnen.
Schon vor der Bildung des Deutschen Fußball-Bundes gab es in Deutschland eine Reihe anderer Fußballverbände, welche ebenfalls (inoffiziell) „deutsche“ Meisterschaften austrugen. Der erste in Deutschland gegründete Fußballverband war 1890 der Bund Deutscher Fußballspieler (BDF; dessen erster Meister 1891 der Berliner FC Germania 1888 wurde), welchem 1891 der Deutsche Fußball- und Cricket Bund (DFuCB; Meister: English FC 1890 Berlin) folgte, beide mit Sitz in Berlin. Solche regional begrenzten Verbände bildeten sich in den folgenden Jahren ebenfalls in anderen Teilen Deutschlands und spielten wiederum eigene Meisterschaften aus, die wenigsten davon konnten sich jedoch lange erhalten und wurden meist in die Regionalverbände des DFB integriert.
Im Jahre 1892 gab es ein Entscheidungsspiel zwischen dem Meister des BDF und dem Meister des DFuCB der Saison 1891/92, welches Germania mit 3:1 gegen den English FC gewann.[1] Im Jahre 1894 sollte es zwischen dem Berliner Meister des DFuCB (Berliner TuFC Viktoria 89) und dem auswärtigen Mitglied FC Hanau 93 zum Endspiel um die Bundesmeisterschaft kommen. Hanau trat aber – trotz anfänglicher Zusage – wegen der hohen Fahrtkosten nach Berlin nicht an.[2] Symbolisch kam es 113 Jahre später am 21. und 28. Juli 2007 zur Wiederholung der beiden Finalspiele, welche die Viktoria mit 3:0 und 1:1 sportlich für sich entscheiden konnte.[3]
Berücksichtigt sind die Meisterschaften des DFB und des DFV sowie des Fachamts Fußball. Bei gleicher Anzahl richtet sich die Sortierung nach dem Jahr des ersten Titelgewinns.
Damit hatte der 1. FC Nürnberg von 1924 bis 1986 eine Rekordmeisterserie von 62 Jahren (davon 50 Jahre alleinig). Um diesen Rekord zu brechen, dürfte der FC Bayern München bis 2050 nicht von einer anderen Mannschaft überholt werden, was angesichts von 23 Titeln Vorsprung sehr wahrscheinlich erscheint (Stand 2024).
Andere deutsche Meister neben dem DFB
Neben dem DFB etablierten sich in den 1910er bis 1930er Jahren mehrere parallel ausgetragene Meisterschaften, deren Titelträger heute meist vergessen werden. Dabei gab es verschiedene Gründe für diese Parallelstrukturen. So trug die Deutsche Turnerschaft nach der „Reinlichen Scheidung“ eine eigene Meisterschaft aus, ebenso der Arbeiter-Turn- und Sportbund, die Kampfgemeinschaft für Rote Sporteinheit (zu diesen beiden: siehe auch Arbeitersport in Deutschland), die Deutsche Jugendkraft sowie die beiden jüdischen Sportverbände Makkabi Deutschland und Sportbund Schild. Die Existenz solcher Meisterschaften erklärt sich aus der Existenz sozialer, politischer, gewerkschaftlicher oder religiöser Segregation in der Gesellschaft. So bildete sich beispielsweise eine kommunistisch geprägte „Parallelgesellschaft“, die auch auf sportlicher Ebene eigene Meisterschaften austrug, nicht jedoch im DFB oder einer anderen Konkurrenzorganisation organisiert waren. Den Anfang machten die Akademiker mit der Deutschen Akademiker-Meisterschaft.
Meister der Deutschen Akademikermeisterschaften 1911–1914
↑Saison 1913/14. In: www.kickersarchiv.de. Abgerufen am 26. Mai 2018.
↑Jens P. Hirschmann: Alle deutschen Meister. In: www.sachsenfussball.de. Abgerufen am 8. Mai 2022.
↑Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Davidstern und Lederball. Die Geschichte der Juden im deutschen und internationalen Fußball. Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-407-3.
↑Dietrich Schulze-Marmeling (Hrsg.): Davidstern und Lederball. Die Geschichte der Juden im deutschen und internationalen Fußball. Die Werkstatt, Göttingen 2003, ISBN 3-89533-407-3.
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