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Die Liste der Stolpersteine in Berlin-Charlottenburg enthält die Stolpersteine im Berliner Ortsteil Charlottenburg im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf, die an das Schicksal der Menschen erinnern, die im Nationalsozialismus ermordet, deportiert, vertrieben oder in den Suizid getrieben wurden. Die Spalten der Tabelle sind selbsterklärend. Die Tabelle erfasst insgesamt 1785 Stolpersteine und ist teilweise sortierbar; die Grundsortierung erfolgt alphabetisch nach dem Familiennamen.
Der Sohn Ludwig Peter musste 1937 das Fichte-Gymnasium aus Rassegründen verlassen, ging dann auf eine jüdische Privatschule in Berlin-Moabit, Wilsnackerstr. 3, ist im März 1938 mit Erlaubnis des Vaters über England nach Australien ausgewandert. Dort änderte er seinen Namen in Louis Peter Freeland, arbeitete als kaufmännischer Angestellter, heiratete und hatte 2 Söhne. Diese leben heute in Australien.
Die Tochter Ellen Eugenie hat Deutschland im Dezember 1938 mit Kindertransport nach England verlassen, wo sie später eine Ausbildung zur Krankenschwester machte, heiratete und mehrere Kinder hatte. Diese leben heute in Großbritannien.
Louis Peter Freelander und seine Schwester Ellen Eugenie Jefferies, geb. Friedländer, haben in den 50er und 60er Jahren Restitutionsprozesse bei den Berliner Behörden geführt.
Ida hatte acht Geschwister und war wahrscheinlich die zweitjüngste.
Ihr Großvater Michael Jacob Königsberger hatte in Posen ein Möbelgeschäft gegründet, das er seinen drei Söhnen vererbte. Alle drei waren Handwerksmeister und gehörten verschiedenen Zünften an. Der eine war Tischlermeister, der andere Glasermeister und der dritte Tapezierer. Die Familie war in Posen stadtbekannt und angesehen. Man nannte sie die „Möbel-Königsberger“ oder die „Königsberger vom Alten Markt“, wo sich ihr Geschäftshaus befand. Dies alles wissen wir von Lutz, dem Enkel von Gabriel, der in einem Bericht Zeugnis von seiner Großfamilie ablegt. Er beschreibt in kleinen Episoden das bunte, lebendige Familienleben.
An den Freitagabenden feierte die jüdisch-orthodoxe Familie in großem Kreis den Schabbat. Oft waren 40 Personen anwesend. Dieser Familienzusammenhalt bestand auch später fort, als ein Großteil der Familie Ende des 19. Jahrhunderts nach Berlin übergesiedelt war, erzählt der Enkel Lutz. Einige der Familienangehörigen lebten in Berlin über viele Jahre in demselben Haus in der Calvinstraße 26 in Tiergarten-Mitte. Zwar emanzipierte sich die nächste Generation von der Orthodoxie, aber eine Abkehr vom Judentum wäre nie infrage gekommen. Man war stolz auf die jüdische Ethik und ihre Toleranz gegenüber anderen Religionen. Die Tradition der Familientreffen am Schabbatabend bestand fort, bis die Machtübernahme der Nazis dies nach und nach zerstörte.
Über Idas Leben ist wenig bekannt. Sie heiratete am 11. Januar 1906 in Berlin den 19 Jahre älteren Ahron Goldschmidt. Ihr Mann wurde am 10. Oktober 1847 in Altona geboren und trat laut Austrittskartei der Jüdischen Gemeinde zu Berlin am 23. Dezember 1879 aus dem Judentum aus. Ahron starb fünf Monate nach der Hochzeit am 13. Juni 1906 und es sind keine Kinder aus dieser Ehe hervorgegangen.
Ida muss eine vielseitig gebildete, musische Frau gewesen sein. In ihrer Entschädigungsakte sind viele Regale mit Büchern -u. a. die gesammelten Werke von Goethe und Schiller- und viele Noten aufgeführt sowie ein Flügel und ein Klaviersessel.
Ida lebte wahrscheinlich bis 1941/42 in der Mommsenstraße 59 in Charlottenburg in einer großzügigen Wohnung. Noch 1941 gibt es einen Eintrag unter ihrem Namen und dieser Adresse im Berliner Adressbuch. 1942 ist sie nicht mehr verzeichnet. Sie wurde am 8. Juli 1942 im Alter von 76 Jahren vom Jüdischen Altersheim in der Iranischen Straße 3 (vormals Exerzierstraße 13, 1934 in Persische Straße, 1935 in Iranische Straße umbenannt) im Wedding aus mit dem 17. Alterstransport (Transportbezeichnung I/18) nach Theresienstadt deportiert. Laut Todesfallanzeige verstarb sie am 14. September 1942 an einer bakteriellen Entzündung der Augenhöhle („Orbital Phlegmone -eitrige Zellgewebsentzündung der Augenhöhle“)- eine Erkrankung, die angesichts fehlender medizinischer Behandlung, furchtbarer hygienischer Umstände und Mangelernährung vorsätzlich zum Tod führte.[12] Mit ihr wurden noch viele andere Insassen des Altersheimes deportiert und ermordet.
Quellen:
- Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum Archiv
- Archiv in Posen[13]
- Bundesarchiv Berlin-Lichterfelde und Gedenkbuch Bundesarchiv
- Berliner Adressbücher
- Jüdische Adressbücher 1929/30 ; 1931/32
- Yad Vashem, The Central Database of Shoah Victims’ Names und Gedenkblätter Page of Testimony von Bridget King
- Arolsen Archives, International Tracing Service (IST), Bad Arolsen
- Berliner Landesarchiv (keine Unterlagen vorhanden)
- Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten, Entschädigungsbehörde Opfer des Nationalsozialismus
- Brandenburgisches Landeshauptarchiv in Potsdam (keine Unterlagen vorhanden)
- Archiv Theresienstadt ( Térézin Memorial)
- Berliner Gedenkbuch
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