Dies ist eine alphabetische Liste der für die Spielkonsole Mega Drive veröffentlichten Spiele. Nicht enthalten sind die Spiele für die Hardwareerweiterung Sega Mega-CD und die des Sega 32X. Enthalten sind auch Titel, die nicht von Sega zur Veröffentlichung auf der Konsole lizenziert wurden, einschließlich Veröffentlichungen in Taiwan von verschiedenen Entwicklern wie Gamtec, sowie die Veröffentlichungen von Accolade vor Abschluss des Prozesses Sega v. Accolade (977 F.2d 1510, 9th Cir. 1992) und der darauf folgenden Lizenzierung durch Sega. Die Liste enthält außerdem Spiele von nicht-lizenzierten Drittentwicklern nach der Produkteinstellung des Mega Drives, beispielsweise Pier Solar and the Great Architects.
Das Sega Mega Drive (japanisch メガドライブ Mega Doraibu, in den USA: Sega Genesis) ist eine 16-bit-Spielkonsole, entwickelt und vertrieben vom japanischen Hersteller Sega Enterprises, Ltd. Sie kam 1988 in Japan auf den Markt, 1989 in Nordamerika. Es handelte sich um Segas dritte Spielkonsole und den Nachfolger des Master Systems. Das System unterstützt mehr als 900 Spiele, sowohl von Sega selbst als auch einer Vielzahl von Third-Party-Anbietern, veröffentlicht auf ROM Cartridges.[1] Die Konsole kann weiterhin sämtliche Spiele für das Master System abspielen, sofern der einzeln verkaufte Power Base Converter installiert wurde. Das Mega Drive profitierte darüber hinaus von zahlreichen anschließbaren Zusatzgeräten wie dem Sega Mega-CD und dem Sega 32X, verschiedenen Netzwerkservices und zahlreichen First-Party- und Third-Party-Revisionen der Konsolenhardware, mit denen gezielt die Funktionalität erweitert wurde.[2] Ende 1994, als sich der Lebenszyklus des Mega Drives mit dem Aufkommen der neuen 32-Bit-Konsolen auf den Hauptmärkten Japans, Nordamerikas und Europas dem Ende näherte, hatte Sega weltweit rund 29 Millionen Geräte verkauft,[3] bis zum Ende der Produktionen waren es geschätzte 40 Millionen Geräte.[4] Die Konsole und ihre Spiele bewahrten sich unter Fans, Sammlern, Fans von Computerspielmusik und in der Emulationsszene eine anhaltende Beliebtheit. Auch Jahre nach der offiziellen Einstellung durch Sega wurden lizenzierte Drittanbieter-Nachbauten der Konsole angeboten,[5] verschiedene unabhängige Entwicklerstudios entwickelten weiterhin Spiele für die Konsole.[6] Viele Spiele wurden außerdem in Sammelpaketen für neuere Konsolen veröffentlicht und als Download über verschiedene Online-Distributionsplattformen wie die Virtual Console der Wii, Xbox Live Arcade, das PlayStation Network oder Steam.[7][8][9][10]
Die Spielebibliothek des Mega Drives war zu Anfang überschaubar, deckte mit der Zeit schließlich jedoch alle Spielvarianten ab. Ursprünglich lag der Konsole das Spiel Altered Beast bei, dieses wurde später mit Sonic the Hedgehog ersetzt.[11] Zu den meistverkauften Spielen der Konsole zählten neben Sonic the Hedgehog dessen Nachfolger Sonic the Hedgehog 2 und Disney’s Aladdin.[12] Während der Entwicklung der Konsole konzentrierte sich Sega of Japan auf die Entwicklung von Actionspielen, während Sega of America mit der Entwicklung von Sportspielen betraut war. Besonders die arcadeartigen Spielprinzipien, herausfordernde Titel wie Ecco the Dolphin und Sportspiele wie Joe Montana Football trugen maßgeblich zur Attraktivität des Spielekatalogs bei.[11] Verglichen mit seinen Konkurrenten richtete Sega seine Werbung an ein älteres Publikum, indem das Unternehmen auch Spiele mit höheren Alterseinstufungen unterstützte, darunter die ungeschnittene Version des Spiels Mortal Kombat.[11]
Vectordean
Sega Meganet, auch bekannt als Net Work System, war ein Onlineservice für das Mega Drive in Japan. Das über Wählleitung angesteuerte Meganet war Segas erster Service für Online-Mehrspielerverbindungen und basierte auf einem Pay-to-play-Geschäftsmodell. Die Verbindung wurde über ein Zusatzgerät namens Mega Modem aufgebaut. Der Service bot verschiedene exklusive Spiele, die heruntergeladen werden konnten, in einigen davon konnte ein Spieler im Wettkampf gegen Freunde antreten. Es teilte sich Technik und Ausrüstung mit Services wie dem für Bankangelegenheiten genutzten Mega Anser. Obwohl das System unter der Bezeichnung Tele-Genesis auch für Nordamerika angekündigt wurde, kam es nie zu einer Veröffentlichung in diese Region.[32]
Der Meganet-Service besaß eine eigene Spielebibliothek, die meisten dieser Spiele wurden niemals auf Cartridge veröffentlicht. Ausnahmen stellen lediglich die Titel Columns, Flicky, Fatal Labyrinth und Teddy Boy Blues, die nachträglich auf Cartridge erschienen. Verschiedene Meganet-Spiele erschienen später außerdem als Teil der Spielesammlung Game no Kanzume vol. 2, die exklusiv für das Sega Mega-CD in Japan veröffentlicht wurde. Wegen der beschränkten Verbindungsgeschwindigkeiten der damaligen Zeit handelte es sich zumeist um kleinere Spiele mit einer Programmgröße von jeweils rund 128 kB.[33] Die Downloadzeiten betrugen geschätzt rund fünf bis acht Minuten.[32] Alle Meganet-Spiele waren über die Sega Game Library zugänglich, die über das Meganet-Modem aufgerufen werden konnte. Wegen der hohen Ferngesprächsgebühren, die dabei anfielen, und wegen sekundenlanger Lags zwischen den Befehlen, boten nur zwei Spiele einen kompetitiven Mehrspieler-Modus, Tel-Tel Stadium und Tel-Tel Mahjong, während die restlichen Titel für Einzelspieler zum Download bereit standen. Wegen Segas zurückhaltendem Auftreten bei der Frage nach der Veröffentlichung des Services in Nordamerika, zeigten die Drittanbieter in dieser Region kein Interesse, in die Entwicklung von Spielen speziell für das Meganet zu investieren. Dadurch blieb es bei der niedrigen Zahl von Veröffentlichungen für diesen Service.[32]
Die folgende Liste enthält alle Spiele, die für den Meganet-Service veröffentlicht wurden. Alle Titel wurden ausschließlich in Japan veröffentlicht.