Sachgesamtheit Rittergut Kunnerwitz mit folgenden Einzeldenkmalen: Herrenhaus, Gutsscheune und drei Wirtschaftsgebäude, davon das südliche Gebäude mit Wohnhausanbau, Hofpflaster, das Denkmal der Liebe, eine Brücke und eine Steinbank im Gutspark und zwei Teiche (siehe unter gleicher Anschrift Obj. 09269710) sowie der Gutspark (Gartendenkmal); baugeschichtlich, ortsgeschichtlich und landschaftsgestaltend von Bedeutung[Ausführlich 1]
Herrenhaus, Gutscheune und drei Wirtschaftsgebäude, davon das südliche Gebäude mit Wohnhausanbau, Hofpflaster, das Denkmal der Liebe, eine Brücke und eine Steinbank im Gutspark sowie zwei Teiche (Einzeldenkmale zu ID-Nr. 09302718)
Sachgesamtheit bestehend aus den Einzeldenkmalen: Schule mit Nebengebäude (Obj. 09269703, Weinhübler Straße 17), Pfarrhaus mit Nebengebäude (Obj. 09269704, Weinhübler Straße 18), Kirche (Obj. 09302721, Weinhübler Straße 18a), Leichenhaus, 14 Grabmale, zwei Grabanlagen, Gräberanlage für Gefallene des Zweiten Weltkrieges und Einfriedungsmauer (Obj. 09269702, bei Weinhübler Straße 18a) sowie Friedhof, die Achsen- und Wegeanlage mit Alleen (Gartendenkmal); baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmal der oben genannten Sachgesamtheit; ursprünglich zeit- und stilgleich mit der Kirche gebaut, etwas umgebaut, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung
Einzeldenkmal der oben genannten Sachgesamtheit; in Formen einer frühchristlichen Basilika erbaut, Rundbogenstil, baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Die Kirche in den Formen einer frühchristlichen Basilika wurde 1836–39 nach Entwürfen des preußischen Oberlandbauamtes erbaut und weist deutliche Bezüge zum Schaffen Karl Friedrich Schinkels auf (1977–81 wurde der Boden bis auf die Höhe der ersten Emporengeschosses verlegt, dadurch ist der ursprüngliche Raumcharakter verloren gegangen). Einheitlich romanisierender, gewesteter Sandsteinbau mit schmalem, eingezogenem, gerade geschlossenem Chor, vier große Rundbogenfenster an den Längsseiten der schmalen Seitenschiffe, darunter kleinere Flachbogenfenster, durch Gurtgesims getrennt. Im Westen großes Halbkreisfenster über einer Dreiergruppe von kleineren Rundbogenfenstern. Die Ostfassade mit nur wenig hervortretendem Turm, Haupteingang mit Vorhalle und Rundbogenportal mit getrepptem Gewände, seitlich daneben je ein weiteres Rundbogenportal. Über dem Hauptgesims ein von zwei kleinen Türmen flankiertes Geschoß mit drei Gruppen von blinden Rundbogenfenstern, darüber erhebt sich in drei Geschossen der obere Teil des quadratischen Turmes, als Abschluss ein Faltdach. – Im Inneren offener Dachstuhl und doppelte Holzemporen in den Seitenschiffen, Orgelempore im Osten, ornamentale Malereien an den Emporenbrüstungen und Mittelschiffswänden durch Walter Rhaue, datiert 1939. Einfache Steinmensa ohne Aufbau. Geschnitzte, oktogonale Holzkanzel mit farbigen Reliefbüsten der Evangelisten, datiert 1939. Das Buntglasfenster mit Christus in der Mandorla von 1933. Große Orgel von Schuster, 1914, auf pneumatischen Taschenladen, verändert. – Zum ursprünglichen architektonischen Gesamtentwurf gehören das Pfarrhaus im Süden, um 1900 erweitert, und die Kantorei mit anschließendem Schulgebäude im Norden.[1]
Leichenhaus, 14 Grabmale, zwei Grabanlagen, Gräberanlage für Gefallene des Zweiten Weltkrieges und Einfriedungsmauer (Einzeldenkmal zu ID-Nr. 09304262)
19. Jahrhundert, 1. Drittel 20. Jahrhundert (Grabmale); 19. Jahrhundert (Leichenhalle); 1911–1917 (Grabanlage); 1945 (drei Reihen mit ca. 40 Einzelgräbern)
Einzeldenkmale Friedhof Kunnerwitz; baugeschichtlich und ortsgeschichtlich von Bedeutung.
Leichenhäuschen: neugotischer Backsteinbau
Soldatengräber: drei Reihen mit ca. 40 Einzelgräbern, darüber Holzkreuze
Wandgrabmale:
1. Wandgrabanlage mit schmiedeeiserner Einfriedung: Gutsbesitzer Ernst Gäbler (1844-1931), K. Gustav Gäbler (1881-1911)
2. Grabanlage mit schmiedeeiserner Einfriedung: Robert Lucius (1880-1891), Fritz Lucius (1890-1917)
Kreuzgrabmale aus Stein im nordöstlichen Bereich des Kirchhofs:
1. Albert Schwemler (1807-1846)
2. Julie Hausser (1819-1892)
3. Pauline Emilie Hausser (gestorben 1842)
4. August Eduard Hausser, Pastor in Kunnerwitz (1802-1886)
5. Georg Paul Otto Hausser (1848-1871)
6. Johann Daniel Leberecht Lipsius (1797-1855)
7. Heinrich Eduard Franz, Cantor und Lehrer (1812-1896)
8. Agnes Marie Schulz (1832-1851)
9. Tobias Vibrans (1785-1834)
10. Dorothe Vibrans (1792-1865)
11. Grabmal mit Medaillon, verwittert
12. Friedrich Albert Knauth (1809-1852)
13. Carl Demke, Pastor (1864-1917)
14. Berta Förster (1871-1904)
Obergeschoss Fachwerk teils verbrettert, teils verputzt, baugeschichtlich von Bedeutung; zwischen 2011 und 2017 abgerissen[2]. Einfaches Kehlbalkendach mit stehendem Stuhl, für die Oberlausitz traditionelle Blattverbindungen.
Bild: Bild des Kulturdenkmals, ggf. zusätzlich mit einem Link zu weiteren Fotos des Kulturdenkmals im Medienarchiv Wikimedia Commons. Wenn man auf das Kamerasymbol klickt, können Fotos zu Kulturdenkmalen aus dieser Liste hochgeladen werden:
Bezeichnung: Denkmalgeschützte Objekte und ggf. Bauwerksname des Kulturdenkmals
Lage: Straßenname und Hausnummer oder Flurstücknummer des Kulturdenkmals. Die Grundsortierung der Liste erfolgt nach dieser Adresse. Der Link (Karte) führt zu verschiedenen Kartendiensten mit der Position des Kulturdenkmals. Fehlt dieser Link, wurden die Koordinaten noch nicht eingetragen. Sind diese bekannt, können sie über ein Tool mit einer Kartenansicht einfach nachgetragen werden. In dieser Kartenansicht sind Kulturdenkmale ohne Koordinaten mit einem roten bzw. orangen Marker dargestellt und können durch Verschieben auf die richtige Position in der Karte mit Koordinaten versehen werden. Kulturdenkmale ohne Bild sind an einem blauen bzw. roten Marker erkennbar.
Datierung: Baubeginn, Fertigstellung, Datum der Erstnennung oder grobe zeitliche Einordnung entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank
Beschreibung: Kurzcharakteristik des Kulturdenkmals entsprechend des Eintrags in der sächsischen Denkmaldatenbank, ggf. ergänzt durch die dort nur selten veröffentlichten Erfassungstexte oder zusätzliche Informationen
ID: Vom Landesamt für Denkmalpflege Sachsen vergebene, das Kulturdenkmal eindeutig identifizierende Objekt-Nummer. Der Link führt zum PDF-Denkmaldokument des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen. Bei ehemaligen Kulturdenkmalen können die Objektnummern unbekannt sein und deshalb fehlen bzw. die Links von aus der Datenbank entfernten Objektnummern ins Leere führen. Ein ggf. vorhandenes Icon führt zu den Angaben des Kulturdenkmals bei Wikidata.
Anmerkungen
Diese Liste ist nicht geeignet, verbindliche Aussagen zum Denkmalstatus eines Objektes abzuleiten. Soweit eine rechtsverbindliche Feststellung der Denkmaleigenschaft eines Objektes gewünscht wird, kann der Eigentümer bei der zuständigen unteren Denkmalschutzbehörde einen Bescheid beantragen.
Die amtliche Kulturdenkmalliste ist niemals abgeschlossen. Durch Präzisierungen, Neuaufnahmen oder Streichungen wird sie permanent verändert. Eine Übernahme solcher Änderungen in diese Liste ist nicht sichergestellt, wodurch sich Abweichungen ergeben können.
Die Denkmaleigenschaft eines Objektes ist nicht von der Eintragung in diese oder die amtliche Liste abhängig. Auch Objekte, die nicht verzeichnet sind, können Denkmale sein.
Grundsätzlich erstreckt sich die Denkmaleigenschaft auf Substanz und Erscheinungsbild insgesamt, auch des Inneren. Abweichendes gilt dann, wenn ausdrücklich nur Teile geschützt sind (z.B. die Fassade).
Ausführliche Denkmaltexte
↑Beschreibung des Gartendenkmals (Ragnhild Kober, 19. September 2008):
Erschließung: Waldwege im Süden und Westen des Wiesentales zum Teil an den Hängen und zum Teil an der oberen Hangkante verlaufend, Dammweg im Wiesental östlich des Teiches, ein das Tal querender Weg
Bodenrelief: ein sich von West nach Ost erstreckendes Wiesental, das im Süden und Norden von bewaldeten Hängen begrenzt wird, ein kleines Plateau mit zwei Eschen in der Nähe des Gutshofes im Westen des Tales, ein kleines Plateau mit dem Denkmal der Liebe an der oberen Hangkante südlich des Wiesentales
Gartenbauten: in einem kleinen Nebental südlich des Wiesentales eine kleine Brücke
Gehölze: im Osten des Gutshofes zwei Eschen auf einem kleinen Plateau, im Nordosten des Herrenhauses ein Solitärbaum (Linde), bewaldete Hänge im Süden und Norden des Wiesentales, Waldsaum zum Tal mit Solitärbäumen und Baumgruppen, in Nähe des Gutshofes im Süden des Wiesentales am Hang vorrangig Altbaumbestand (Buchen), am Denkmal der Liebe zwei Solitärbäume (Linden), im Bereich der Bank vorrangig Linden, Eichen und Eschen sowie einige Hainbuchen, im Süden des Tales am Hang zwischen kleiner Brücke und Teich mehrere kleinere Seitentäler mit Farnen sowie kleinere Vorsprünge im Hang mit Fichten, im Südwesten des Teiches eine Weide, im Norden des Tales Waldfläche mit vorrangig Eichen- und Fichtenbestand, an der Nordostecke dieses Bestandes mehrere Buchen, Gehölzsaum im Norden des Tales mit vorrangig Eichen und Lärchen, im Nordosten des Gutshofes Kastanien im Tal-Bereich, zwei Solitärbäume (Eichen) an der Nordgrenze der im Norden des Gutshofes liegenden Wiese, im Südwesten des Teiches am Herrenhaus eine Saalweide mit mehreren Stämmen und eine große Linde
Wasserelemente: Teich im Osten des Wiesentales, Teich im Süden des Herrenhauses mit Uferbefestigung (Bruchsteinmauerwerk) am Nordufer (Ost-, Süd und Westufer mit Betonelementen befestigt, im Süden wird der Bachlauf parallel zum Teich geführt, dieser ist ebenfalls mit Betonelementen gefasst)
Ausstattung: im Süd-Bereich eine Bank aus Granitstein als Aussichtsplatz nach Süden
Hofpflaster: Hofpflaster vorrangig Basalt, im Süden und Südosten des südlichen Nebengebäudes Hofes Reste von Hofpflaster aus Granit und Basalt
Denkmal, genannt „Denkmal der Liebe“: auf einer rechteckigen Granitplatte ein Sandsteinmonolit mit rechteckigem Grundriss, im oberen Teil auf der vorderen Seite ein Relief: Engel führt den an einer Säule (mit der Inschrift „HEIL“) herabsinkenden Sterbenden, am Boden liegen Hut und Wanderstab sowie ein Umhang, auf der Rückseite eine Inschrift: „Denkmal / der Liebe / Dem / früh entschlafenen / Karl Edmund / Schulz / gewidmet“, an den vier Ecken vermutlich ehemals Säulen aus Mohnstielen (nicht mehr vorhanden)mit Kapitellen von Mohnkapseln und Blüten, unten als Wurzelwerk auslaufend, an den Seitenflächen rechts Zweige aus Eichenlaub und links Zweige aus Lorbeer mit kranzartig zueinander geneigten Zweigen, die unten mit Schleifen gebunden sind, das Ganze etwa 2,20 m hoch, alles stark beschädigt (Beschädigungen mutwillig und jüngeren Datums), Standort des Denkmals: an dem Hangweg im Süden des Wiesentales auf einem kleinen Plateau, dem Denkmal gegenüber im Süden eine große Linde, im Westen des Denkmals eine weitere Linde und leicht versetzt auf der östlichen Seite des Denkmals ein Stubben
Quellen
Denkmalschutzliste des Landesamtes für Denkmalpflege Sachsen, Stand: 15. April 2014
Denkmalkarte Sachsen (Die Denkmalliste kann durch Anklicken des Feldes „Zur Kenntnis genommen“ am Ende der Seite aufgerufen werden, anschließend kann man die Denkmalkarte öffnen.), abgerufen am 17. Oktober 2017.
Einzelnachweise
↑Barbara Bechter (Bearbeitet von), Wiebke Fastenrath (Bearbeitet von), Georg Dehio (Autor), Dehio Vereinigung (Herausgegeben von): Dehio - Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler / Sachsen Band 1. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1996, ISBN 978-3-422-03043-5.