Die (ehemals geheime) Liste der Fertigungskennzeichen der Enigma führt die auf dem Typenschild der Enigma-Maschinen angegebenen Fertigungskennzeichen (Kürzel aus drei Kleinbuchstaben) und die dazugehörigen Fertigungswerke sowie deren Adresse auf.
Bei den Fertigungskennzeichen handelt es sich um sogenannte „Tarnzeichen“, also um codierte Herstellerbezeichnungen. Diese wurden in der Zeit von 1940 bis 1945 aus Gründen der Geheimhaltung an militärischem Gerät (Waffen, Munition, Sprengstoff, Maschinen und Ausrüstungsgegenstände) mit der Absicht verwendet, den Kriegsgegnern Aufschlüsse über Produktionsstätten, Standorte und Leistungen zu verwehren und Aufklärung und Zerstörung sowie Spionage und Sabotage möglichst zu verhindern.
Nachdem die Enigma zunächst nur durch die Chiffriermaschinen-Aktiengesellschaft (ChiMaAG) und ab 1934 durch ihre Nachfolgefirma Heimsoeth & Rinke (H&R) in Berlin hergestellt worden war, wurde während des Zweiten Weltkriegs die Fertigung unter Lizenz auf unterschiedliche Werke verteilt.
Insgesamt wurden im Laufe des Krieges durch das Oberkommando des Heeres (OKH) nicht weniger als 15 Ausgaben der damals geheimen Liste der Fertigungskennzeichen für Waffen, Munition und Gerät erstellt.[1] Dabei wurde sukzessive der „Buchstabenvorrat“ erweitert.[2]