Einen ersten Ausblick auf den 2+2-Sitzer lieferte das KonzeptfahrzeugLF-LC, das im Januar 2012 auf der NAIAS vorgestellt wurde. Die Serienversion debütierte vier Jahre später ebenfalls in Detroit als LC 500. Diese übernimmt den 351 kW (477 PS) starken Fünfliter-V8-Ottomotor aus dem RC F und dem GS F und wird das erste Serienfahrzeug weltweit sein, in dem ein 10-Gang-Automatikgetriebe zum Einsatz kommt. Anders als im RC und im GS stellt der Fünfliter-Ottomotor nicht das Top-Modell der Baureihe dar, stattdessen soll im LC F ein neuer V8-Biturbomotor auf rund 450 kW kommen.[1] Auf dem Genfer Auto-Salon 2016 zeigte Lexus den LC 500h mit einem 264 kW (359 PS) starken Hybridantrieb.[2] Beide Varianten werden seit Juni 2017 zu Preisen ab 99.200 Euro verkauft.[3]
Auf der NAIAS im Januar 2019 präsentierte Lexus eine offene Variante des LC als Konzeptfahrzeug.[4] Die Serienversion debütierte im November 2019 auf der LA Auto Show.[5] Im April 2020 präsentierte Lexus eine leicht überarbeitete Version des LC,[6] im Juli 2020 das Coupé als vollausgestattete LC 500 Club Edition in der Farbe Nori-Grün.[7] Eine weitere Modellpflege wurde im April 2023 vorgestellt. Außerdem debütierte das Sondermodell LC 500 Ultimate Edition in der Farbe Hakugin-Weiß.[8]
Der Wagen basiert auf der GA-L-Plattform. Die Bodengruppe besteht zum Teil aus hochfesten Stählen, die Karosserie aus Aluminium. Auf Wunsch besteht das Dach aus Kohlenstofffaser-Verbundwerkstoff, was sechs Kilogramm Gewicht einspart.[9] Vorder- und Hinterachse sind Mehrlenkerachsen mit doppelten Kugelgelenken. Weiter ist für das Coupé auf Wunsch eine Hinterachslenkung erhältlich.[10][11] Die Scheibenbremsen haben vorn Sättel mit sechs, hinten mit vier Kolben.[12]
Der Achtzylinder-V-Saugmotor, dessen Zylinderbänke im 90 Gradwinkel zueinander stehen, ist kurzhubig und arbeitet nach dem Atkinson-Prinzip. Er hat Titanventile und geschmiedete Pleuelstangen. Ab 4000/min öffnen Auspuffklappen; um den Motorklang komplett gestalten zu können, hat der vordere Lufteinlass einen Soundgenerator.[10] Die Zehngangautomatik erreicht kurze Schaltzeiten ähnlich einem Doppelkupplungsgetriebe.[13] Der V6-Motor der Hybridversion, der ebenso nach dem Atkinson-Prinzip arbeitet,[14] ist hinter der Vorderachse platziert, um eine günstige Lage Schwerpunkts zu erreichen.[15] Die aus 84 Zellen bestehende Lithium-Ionen-Akkumulator wurde zwischen Rücksitzen und Kofferraum untergebracht.[14] Der Hybridantrieb ist der Coupé-Version vorbehalten.[16]
Zur Modellpflege 2020 wurde das Fahrwerk durch Gewichtseinsparung von 10 kg bei den ungefederten Massen[12] sowie das Multimediasystem überarbeitet.[13] Die Hybridversion erhielt eine neue Steuereinheit in der Lithium-Ionen-Hybridbatterie, was bei mäßigem Druck auf das Gaspedal 90 Nm mehr Drehmoment erzeugt und die Batterieleistung um weitere 17 kW steigert.[12]
Seit dem Marktstart 2017 bis einschließlich Dezember 2023 sind in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt 610 Lexus LC neu zugelassen worden. In den Vereinigten Staaten waren es allein im Einführungsjahr 2017 immerhin 2.487 Fahrzeuge.[17]
In der Schweiz und Liechtenstein wurden im Jahr 2023 neun Lexus LC neu zugelassen.[19]
Motorsport
In der japanischen Super-GT-Rennserie löste der Lexus LC zur Saison 2017 den Lexus RC F GT500 ab. In der Debütsaison konnte das Lexus Team KeePer Tom's mit dem LC 500 gleich die Meistertitel in der Team- und Fahrerwertung gewinnen. Darüber hinaus wurden die Plätze 3 bis 6 der Teamwertung ebenfalls von Lexus-Mannschaften belegt.[20] 2019 gilt als das letzte Einsatzjahr des LC 500 GT500, bevor dieser vom Toyota GR Supra abgelöst wird.[21]
Lexus Gazoo Racing kündigte im Januar 2018 an, dass man einen LC 500 bei Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife im Rahmen von VLN und 24h-Rennen an den Start bringen wird.[22] Das Fahrzeug soll wertvolle Erkenntnisse für die Serienproduktion liefern. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf die Bereiche Aerodynamik, Gewichtsreduktion bei erhöhter Verwindungssteifigkeit, Kraftstoffeffizienz und die Erprobung neuer Assistenzsysteme gelegt. Das umfangreich angepasste Fahrzeug wurde nach den Regularien der Klasse SP-Pro gebaut.
Als Test für das 24h-Rennen nahm der Lexus LC 500 an Läufen zur VLN teil. Beim 24h-Rennen konnte sich das Team für Startplatz 32 qualifizieren. Nach Ablauf der Renndistanz wurden die Fahrer Takeshi Tsuchiya, Takamitsu Matsui, Naoya Gamo sowie Yuichi Nakayama allerdings nur als 96. von 106 gewerteten Teilnehmern aufgeführt. Ursache waren technische Probleme und eine Kollision mit einem anderen Teilnehmer direkt zu Beginn des Rennens.[23]
↑Gazoo Racing kommt mit dem Lexus LC auf die Nordschleife. In: addicted to motorsport. 12. Januar 2018 (addicted-to-motorsport.de [abgerufen am 16. August 2018]).
↑24h NBR 2018: Die Bilanz der Lexus-Teams. In: addicted to motorsport. 15. Mai 2018 (addicted-to-motorsport.de [abgerufen am 16. August 2018]).