Die Familie von Lersner ist ein briefadliges, ursprünglich aus Hessen stammendes und später zum reichsstädtischen Patriziat in Frankfurt am Main gehörende Geschlecht, das noch heute besteht.[1]
Der Überlieferung nach stammte das Geschlecht aus Felsberg an der Eder in Nordhessen. Der erste fassbare Familienangehörige ist Kurt Lersenmecher, der 1447 in Marburg zuerst erschien und dort um 1465 verstarb. Der Name Lersenmecher weist auf handwerkliche Herkunft hin, denn Lerse ist eine altertümliche Bezeichnung für Lederstrumpf. Seit 1486 war die Familie Mitglied des Marburger Stadtrates.[2] In den folgenden Generationen bekleideten die Familienangehörigen hohe juristische Beamtenstellen in der hessischen Verwaltung und Professuren an der Universität Marburg. 1521 erhielten sie einen kaiserlichen Wappenbrief von Kaiser Karl V. für den landgräflich hessischen Kammerschreiber und ProkuratorLudwig Lersenner[3]
Hermann Lersner (1535–1613) war Professor der Rechte in Marburg und Rektor der dortigen Universität. Er heiratete 1565 in die Frankfurter Patrizierfamilie Rauscher ein und wurde 1566 in die Adelige Ganerbschaft des Hauses Alten Limpurg in Frankfurt am Main aufgenommen. Philipp Christian Lersner wurde am 28. Februar 1681 der rittermäßige Reichsadel und der erbliche österreichische Adelsstand erteilt[4] Dieselben Titel erhielt sein Neffe Christian Ludwig Lersner, Stadtschultheiß von Frankfurt. Schließlich wurde Wilhelm von Lersner am 21. November 1881 in den Großherzoglich hessischen Freiherrnstand erhoben[1]
Wappen
vor 1521: ein Lederstrumpf
ab 1521 ist das Wappen geteilt, oben in Gold ein roter Löwe, unten in Blau ein silberner Pfahl. Auf dem Helm mit rot-goldenen Decken der Löwe wachsend zwischen zwei je mit einem goldenen Balken belegten und mit je vier natürlichen Straußenfedern bestückten blauen Büffelhörnern.
Friedrich Wilhelm Strieder: Grundlage zu einer Hessischen Gelehrten und Schriftsteller Geschichte seit der Reformation bis auf gegenwärtige Zeiten, Band 7, Cramer, Kassel 1787, S. 490–502 (mit Stammtafel).
Hans Körner: Frankfurter Patrizier, Ernst Vogel, München, 1971