Am 31. Juli 1960 empfing Leo Schwarz die Priesterweihe für das Bistum Trier. Bis 1962 war er Kaplan in Cochem. Von 1962 bis 1970 arbeitete er als Fidei-Donum-Priester und Seelsorger im Erzbistum Sucre in Bolivien. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er einige Jahre in der Pfarrseelsorge in Pellingen und als geistlicher Beirat der Paulinus-Druckerei tätig. 1974 wechselte er zum Bischöflichen Hilfswerk Misereor, wo er von 1976 bis 1982 als Hauptgeschäftsführer tätig war.
Als Weihbischof baute Schwarz auch das Hilfswerk Renovabis (Solidaritätsaktion der deutschen Katholiken mit den Menschen in Mittel- und Osteuropa) mit auf. Zehn Jahre lang war er zudem Vorsitzender der Deutschen Kommission Justitia et Pax. Seit 2005 war er Präsident der Europäischen Kommissionen Justitia et Pax und nahm diese Aufgabe auch nach seinem Ausscheiden aus dem Amt des Weihbischofs weiter wahr.
Im Frühjahr 2006 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch des 74-jährigen Leo Schwarz an und ernannte Stephan Ackermann zu seinem Nachfolger als Weihbischof im Bistum Trier. Als Ruhestandsgeistlicher ging Schwarz zurück nach Bolivien, wo er unter anderem in Cuevo in der Pfarrseelsorge tätig war. 2017 kehrte er aus gesundheitlichen Gründen nach Trier zurück, wo er am 26. November 2018 starb.[1][2]
Am 4. Dezember 2018 wurde er nach dem Sterbeamt in der Weihbischofskapelle im Kreuzgang des Trierer Doms bestattet.[3]
Wappen und Wahlspruch
Der halbrunde, oben geteilte und unten halbgespaltene Schild zeigt auf weiß/silbernem Grund ein liegendes rotes Kreuz, das Bistumswappen von Trier. Darunter, vorne auf blauem Grund, ein silberner Brotlaib und ein silberner Fisch, ein Zeichen für Jesus Christus und die Eucharistie, hinten ein goldener Maiskolben auf schwarzem Grund. Der Maiskolben verweist auf seine Tätigkeit in Bolivien und der schwarze Grund soll seinen Familiennamen zum Ausdruck bringen.
Hinter dem Schild stehend das Bischofskreuz, darüber der grüne Galero mit den jeweils sechs herunterhängenden grünen Quasten (fiocchi), unten das Spruchband.
Sein Wahlspruch lautete: Conversio Participatio Communio in Christo („Umkehr, Teilhabe, Gemeinschaft in Christus“).
Schriften
Ohren für Pachamama: 5 Jahre Kaplan in Bolivien – Eine Dokumentation. Verlag J. Pfeiffer, München 1967, DNB458912395.
Pachamama ist anders… und wie es in Bolivien weiterging. Herausgegeben vom Bolivien-Freundeskreis Priesterseminar Trier (Eigenverlag), Trier 1971, DNB1037941314.
Misereor, Zeichen der Hoffnung: Beiträge zur kirchlichen Entwicklungsarbeit. Gottfried Dossing zum 70. Geburtstag. Kösel, München 1976, ISBN 3-466-42016-4.
als Herausgeber: Kreuzzeichen. Bistumswallfahrt nach Trier zur Eröffnung der Misereor-Aktion 1984. Paulinus-Verlag, Trier 1984.
Christus anziehen: Bilder und Gedanken aus der Bibel. Paulinus-Verlag, Trier 1995, ISBN 3-7902-0174-X.
Tayo-tayo. Wir müssen zusammenhalten. Paulinus-Verlag, Trier 1999, ISBN 3-7902-0082-4.
„Aufbrechen zu den Menschen“. Leo Schwarz und das Abenteuer Konzil. Herausgegeben von Veronika Kyll und anderen. Paulinus-Verlag, Trier 2014, ISBN 978-3-7902-1858-9.