Der Ort ist über die Anschlussstelle Velburg der Bundesautobahn 3 zu erreichen; dort unterquert die Staatsstraße 2220 die Autobahn. Die von Norden her kommende Kreisstraße NM 37 mündet im Ort in die Staatsstraße ein.
Ortsnamendeutung
Der Name des Ortes wird gedeutet als Ansiedelung „zum langen Feld“.[1]
Geschichte
Das Dorf, an einer alten, von Nürnberg nach Regensburg führenden Reichsstraße gelegen, wird wohl im Zuge der planmäßigen Besiedelung des Raumes durch das fränkische Königtum entstanden sein; darauf deuten die Silbe „-feld“ im Ortsnamen und das Martinspatrozinium der Ortskirche hin. Außerdem sind in der Nähe mit Dürn, Mantlach und Oberweiling drei Königshöfe des 11. Jahrhunderts nachgewiesen.[2] Lengenfelder Ortsadelige sind 1191 genannt, wobei wahrscheinlich ein anderes Lengenfeld gemeint ist.[3] Spätestens seit dem 13. Jahrhundert gehört der Ort zur Herrschaft Helfenberg. 1307 ist ein Siechenhaus, 1349 und 1381 eine Mühle zu Lengenfeld erwähnt. Im 14. Jahrhundert wurde ein Adelssitz zu Lengenfeld errichtet, auf dem Vasallen des Hochstiftes Regensburg als eigenwirtschaftliche, jedoch nie dorfherrschaftliche Grundherrschaften saßen.[4]
1372/73 ging die Herrschaft Helfenberg und damit auch die Blutgerichtsbarkeit über die Güter zu „Lengvelt“ an den Pfalzgraf Ruprecht über. Um 1400 unterstanden der Herrschaft Helfenberg in Lengenfeld der Maierhof, 3 Huben, 1 Mühle, die Schmiedstatt, die Badstube, 2 Tafern und 1 Hofstatt. Die Salbücher der Herrschaft Helfenberg weisen für 1588 und 1622 weisen für den Ort um die 30 Besitzungen aus.[5] 1681 erwarben die Grafen Tilly, seit 1631 der Besitzer der Herrschaft Helfenberg, den Sitz zu Lengenfeld von einem Haller zu Raitenbuch.[6] Gegen Ende des Alten Reiches, um 1800, bestand Lengenfeld aus 40 Anwesen; es gab unter anderem 3 Mühlen (Dorfmühle, Weihermühle, Ostermühle), eine Weißbierbraustatt, ein Schulhaus, das zugleich das Mesnerhaus war, und ein gemeindliches Hirtenhaus.[7]
1987 230 Einwohner (68 Wohngebäude, 82 Wohnungen).[16]
Im Zuge der bayerischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Lengenfeld zum 1. Januar 1972 nach Velburg eingegliedert.
Kirchliche Verhältnisse
Die Pfarrei Lengenfeld, im Eichstätter Diözesangebiet liegend, wurde unter Pfalz-Neuburg 1556 der Reformation unterworfen. Die Rekatholisierung erfolgte 1625.[17] Den jeweiligen Glaubenswechsel mussten alle Untertanen vollziehen. Neben der Pfarrkirche St. Martin (um- und teilweise neugebaut im Barockstil 1693–1696) gab es die Tillysche Schlosskapelle zu den Heiligen Cosmas und Damian. Filialkirchen sind St. Ägidius in Harenzhofen und St. Nikolaus in Rammersberg. Am Pfarrsitz gibt es 7 Kapellen aus dem 18. Jahrhundert.[18] Bis in die späten 1950er Jahre gab es in Lengenfeld am Patrozinium den traditionellen Martini(um-)ritt. 1994 wurde der Brauch wiederbelebt.[19]
↑Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 164
↑Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 796
↑Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern … nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 979
↑Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 910