In Deusmauer kreuzen sich die Kreisstraßen NM 25 und NM 37. Die nächste Auffahrt zur Autobahn A 3 ist die südöstlich gelegene Anschlussstelle Velburg.
Geschichte
Der Ort ist erstmals 1367 erwähnt, als Adelheid, Witwe des Heinrich von Ehrenfels zu Helfenberg, Zins aus einer Hube zu Deusmauer verpfändete.[1] 1372 ist urkundlich erwähnt, dass Ulrich der Schenk von Reicheneck und Hans der Ehrenfelser zu Helfenberg mehrere Güter, darunter auch Güter zu Tawsenbawr, an den Pfalzgrafen Ruprecht verkauften. Ein Jahr später verpfändete Hans der Ehrenfelser seinen Anteil am Zehent zu Teisenmaur an den Pfalzgrafen.[2] Wegen ihrer zunehmenden Verschuldung trennten sich die Ehrenfelser von weiterem Besitz; so wird 1371 bestätigt, dass der Oberhof (wohl der Maierhof), eine Hube und die Mittermühle zu Deusmauer an einen Nürnberger Bürger einschließlich der Niedergerichtsbarkeit übergegangen waren. 1380 trat die Witwe des letzten Ehrenfelsers, die noch die Hälfte der Einkünfte aus Deusmauer besaß, diese an den Pfalzgrafen ab. Den Nürnberger Bürgerbesitz von Deusmauer kaufte Pfalzgraf Ruprecht 1375 zurück.[3] Um 1400/10 bestand Deusmauer aus 2 Höfen, 3 Mühlen, 14 Huben, 2 Lehen und 9 Hofstätten, der Schmiedstatt und einem Gut; das Salbuch von 1500 listet rund 30 Zinspflichtige auf. 1622 besteht die Deusmauersche Zinspflicht aus 11 Huben, 13 Gütern, 2 Mühlen, der Tafern und der Schmiede. Im Dreißigjährigen Krieg erlitt Deusmauer Zerstörungen; so war 1639 das Pfarrgütlein abgebrannt, die Äcker lagen öde.[4] Am Ende des Alten Reiches, um 1800, gab es in Deusmauer 31 Anwesen; die größten waren drei Halbhöfe.[5]
Deusmauer war von altersher eine Filiale der katholischen Pfarrei Günching. Diese wurde unter Pfalz-Neuburg 1540 lutherisch, dann kalvinistisch; dabei wurde die Filialkirche Deusmauer zu einer eigenen Pfarrei erhoben (1611 Pfarrhausbau).[19] Bei der Rekatholisierung 1625 wurde Deusmauer mit der Pfarrei St. Martin in Lengenfeld vereinigt.[20] Später wurde der Ort als Filiale wieder zur Eichstätter Pfarrei Günching gegeben. 1710–1712 wurde die barocke Filialkirche mit Zwiebelturm „auf Pfählen mitten im Sumpfe“ gebaut und den 14 Nothelfern gewidmet; heute ist sie der hl. Margaretha geweiht.[21]
Literatur
Franz Xaver Buchner: Das Bistum Eichstätt. I. Band, Eichstätt: Brönner & Däntler, 1937
Manfred Jehle: Historischer Atlas von Bayern, Teil Altbayern, Heft 51: Parsberg, München 1981
↑Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S.547.
↑Th. D. Popp (Hg.): Matrikel des Bissthumes Eichstätt, Eichstätt: Ph. Brönner, 1836, S. 74
↑Joseph Heyberger: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon, München 1867, Sp. 794
↑Vollständiges Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern ... nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1875, München 1877, Sp. 977
↑Kgl. Statistisches Bureau in München (Bearb.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern... [nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1. Dez. 1900], München 1904, Sp. 899
↑Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928, München 1928, Sp. 907