Der Ort liegt am Ufer des Flusses Sèvre Nantaise und an seinem rechten Nebenfluss, der Sanguèze.
Geschichte
Le Pallet (lat. Palatium) existiert mindestens seit dem 6. Jahrhundert. Vermutlich stand hier am Ende der Westgoten-Zeit in Frankreich ein westgotisches Palatium (= Wirkstätte eines weltlichen oder geistlichen Würdenträgers), welches für den Ort namensgebend wurde.
Der heute in Ruinen liegende Donjon von Le Pallet war einst der größte romanische Viereck-Donjon des französischen Westens. Er wurde um das Jahr 984 vom angevinischen Grafen Gottfried Graumantel an der Sèvre Nantaise errichtet, als Grenzbastion zur nahen Grafschaft Nantes und als steingewordenes Symbol des Wechsels der Macht von der Karolinger- zur Kapetinger-Dynastie. Mit seiner Gründung suchte der Graf des Anjou nicht nur die Kontrolle über das fruchtbare Sèvre-Tal und die Zugangswege zur Grafschaft Poitou, sondern auf Dauer die Hegemonie im Süden der Loire, an der Grenze zum Pays de Retz, zu gewinnen. In diesem Zusammenhang wurde durch die angevinische Mission auch das nahe gelegene Kloster Vertou, das durch die normannischen Überfälle stark gelitten hatte, als Ableger von Saint-Jouin-de-Marnes wiedergegründet, welches in Le Pallet das Priorat Saint-Etienne betrieb. Erst unter Gottfried Graumantels Sohn, Fulko Nerra, wurden die angevinischen Eroberungen an der Sèvre Nantaise wieder aufgegeben und die Grenze des Anjou nach Osten zurückverlegt. Der Donjon von Le Pallet fiel hierauf in die regionale Bedeutungslosigkeit zurück.
Im Jahr 1079 wurde während einer längeren Friedenszeit der Philosoph und Theologe Peter Abaelard im Schatten dieses Donjon geboren.
Im Jahr 1420 wurde der Donjon anlässlich des Feldzugs gegen Margerita von Clisson (Tochter Oliviers V. von Clisson) und ihre Söhne, in dem auch die Festung Champtoceaux an der Loire fiel, bis auf die Grundmauern zerstört und seitdem nicht mehr aufgebaut.
Kapelle Sainte-Anne, romanisch, 11./12. Jahrhundert; Liste der Monuments historiques, einziger Überrest einer Drei-Apsiden-Anlage, die wohl nie ganz zur Ausführung kam (nachmalige Pfarrkirche Saint-Vincent)
Ruine des Donjon, 10. Jahrhundert, zerstört im Jahr 1420
Burghügel von Le Pallet, heute Kalvarienberg
Kapelle Saint-Jean du Goheaux (Ruine) 15. Jahrhundert
Ruinen des Schlosses La Galissonnière, 15. Jahrhundert, dem Hauptquartier des Generals Charette
Alter Taubenschlag
Mühlenturm und zwei Wassenmühlen an der Sanguèze
Kirche, 18. Jahrhundert und 19. Jahrhundert, neoromanisch
Kapelle Saint-Michel, 18. Jahrhundert
La Grange, einstiger Templerhof, Reste aus dem 15. Jahrhundert