Laura Lindemann (* 26. Juni1996 in Berlin) ist eine deutscheTriathletin.
Sie nahm dreimal an Olympischen Spielen teil (2016, 2020, 2024), ist Olympiasiegerin bei den Olympischen Sommerspielen 2024 in der Mixed-Staffel, zudem fünffache Deutsche Meisterin über die Triathlon-Sprintdistanz, Junioreneuropameisterin (2014, 2015), zweifache Junioren-Weltmeisterin (2014, 2015), U23-Weltmeisterin (2016), zweifache Europameisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz (2017, 2021). Sie ist Sportsoldatin der Bundeswehr, derzeit (2024) im Dienstgrad Unteroffizier.[1]
Laura Lindemann trainierte als Kind zunächst bei den Wasserfreunden Spandau 04 und wechselte aufgrund der Empfehlung einer Vereinskollegin zur Eliteschule des Sports in Potsdam. Seither war sie im Potsdamer Schwimmverein aktiv und ihre Spezialdisziplin war das Brustschwimmen. Nachdem sie in dieser Disziplin nach Ansicht ihres Trainers ihre Leistungsgrenze erreicht hatte, wechselte sie 2012 auf dessen Empfehlung zum Triathlon.[2]
Bereits im darauf folgenden Jahr wurde sie 2013 Triathlon-Vizeeuropameisterin bei den Junioren (18–19 Jahre) und Dritte bei der Weltmeisterschaft.[3]
Im August in Kanada wurde sie in der Einzelwertung Juniorenweltmeisterin[6], im Team-Relay gemeinsam mit ihrem Vereinskollegen Lasse Lührs sowie Anna Schmidt und Lasse Nygaard-Priester belegte sie den vierten Platz.
Im Juni 2015 gewann sie in Düsseldorf den DM-Titel der Elite und U23, im Juli verteidigte sie bei den Juniorinnen in Genf ihren Titel der Junioreneuropameisterin. Im Juli in Hamburg gelang ihr vor rund 150.000 Zuschauern an der Strecke mit Platz sieben als beste deutsche Starterin ihre bisher beste Platzierung bei einem ITU World Cup. Bei den Weltmeisterschaften im Mixed Relay wechselte Laura Lindemann auf Platz zwei liegend an ihren Teamkollegen Justus Nieschlag, nur eine 10-sekündige Zeitstrafe, weil sich der Helm der zweiten Frau im Team, Rebecca Robisch, wieder geöffnet hatte, verhinderte eine Podestplatzierung. DTU-Cheftrainer Ralf Ebli sieht Laura Lindemann als Ausnahmetalent, der Olympiasieger von Peking 2008, Jan Frodeno, äußerte im Rahmen der WM „Sie ist eine Hoffnung für die Zukunft“.[7]
Im zweijährigen Qualifikationszeitraum für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2016 erreichte Laura Lindemann mit Platz 65 die sechstbeste Platzierung der deutschen Athletinnen auf der ITU-Olympiaqualifikationsliste,[12] verfehlte auch die von DTU und DOSB vereinbarten sportlichen Qualifikationskriterien.[13] Aus teamtaktischen Gründen wurde Lindemann als eine der besten Schwimmerinnen in Nationalkader trotzdem von der DTU für einen Start neben Anne Haug am 20. August in Rio de Janeiro vorgeschlagen,[14] am 12. Juli 2016 lehnte der DOSB ihre Teilnahme ab, zwei der drei Startplätze bei den Frauen, für die die Athleten der DTU die internationalen Qualifikationskriterien erfüllt hatten, sollten unbesetzt bleiben.[15][16] Am 19. Juli gab der DOSB bekannt, aufgrund einer Entscheidung des Landgerichts Frankfurt Lindemann doch zu nominieren.[17] Zwei Tage zuvor hatte Lindemann beim WM-Rennen in Hamburg den neunten Platz belegt und bei der Weltmeisterschaft im Mixed Relay die Bronzemedaille gewonnen.[18] Sie belegte als beste Deutsche in Rio de Janeiro den 28. Rang.
U23-Weltmeisterin Triathlon 2016
Im September 2016 wurde sie in Mexiko U23-Weltmeisterin auf der olympischen Kurzdistanz.
2017 startet sie im B-Kader der DTU. Im Juni 2017 wurde sie in Düsseldorf Europameisterin auf der Sprintdistanz in der Elite-Klasse.[19] Die damals 21-Jährige holte sich in Hamburg im Juli mit dem dritten Rang ihr erstes Podium in einem Rennen der Weltmeisterschaftsserie.[20]
Im Juli 2018 wurde sie in Düsseldorf zum dritten Mal Deutsche Meisterin auf der Triathlon Sprintdistanz.[21] In der ITU-Weltmeisterschaftsrennserie 2018 belegte die damals 22-Jährige am 15. September nach dem letzten Rennen (vierter Rang) in Gold Coast (Australien) als beste Deutsche den neunten Rang.
Im Juli 2019 wurde sie Vizeweltmeisterin Triathlon zusammen mit Nina Eim, Valentin Wernz und Justus Nieschlag im Team.
Im September 2020 wurde die damals 24-Jährige in Hamburg Dritte bei der Weltmeisterschaft – die Rennserie der ITU war im Zuge der Coronavirus-Pandemie auf ein einziges, entscheidendes Rennen über die Sprintdistanz reduziert worden.[22]
Im Juni 2021 wurde sie in Kitzbühel nach 2017 zum zweiten Mal ETU-Europameisterin auf der Triathlon-Sprintdistanz. Laura Lindemann wurde nominiert für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2020 am 27. Juli 2021 – zusammen mit Anabel Knoll, Justus Nieschlag und Jonas Schomburg. Sie belegte in Tokio als beste Deutsche den achten Rang.
Vizeeuropameisterin Triathlon 2022
2022 wurde die 26-Jährige im August in München Vizeeuropameisterin auf der Kurzdistanz und in der gemischten Staffel holte sie mit Valentin Wernz, Simon Henseleit und Nina Eim wie im Vorjahr wieder Silber nach Deutschland. Bei der Weltmeisterschafts-Rennserie 2022 belegte Laura Lindemann als beste Deutsche den achten Rang.
Olympische Sommerspiele 2024
Im August 2023 qualifizierte sie sich in Paris für einen Startplatz bei den Olympischen Sommerspielen 2024[23] und belegte im Juli 2024 als beste Deutsche den achten Rang. In der gemischten Staffel holte sie zusammen mit Tim Hellwig, Lisa Tertsch und Lasse Lührs die Goldmedaille für Deutschland.[24]
Vom Internationalen Triathlon-Verband ITU (International Triathlon Union) wurde Laura Lindemann im Dezember 2016 als beste Nachwuchs-Athletin des Jahres („Biggest Women’s Rising Star 2016“) ausgezeichnet.[26]
Im November 2020 wurde Laura Lindemann zusammen mit Jan Frodeno und Dirk Leonhardt als „Sportler des Jahres“ nominiert.[27]