Das zuvor in einem Mietshaus untergebrachte Gericht zog 1832 mit in das neu erbaute Rathaus. 1866 erfolgte der Umzug in den Neubau des Kreisgerichtsgebäudes, Hochstraße 71. 1925 wurde das heute unter Denkmalschutz stehende Gerichtsgebäude Heinitzstraße 42 bezogen.
Geschichte
Das Landgericht Hagen wurde 1753 aus den Amtsgerichten Hagen und Wetter gebildet. Es bestand aus einem Landrichter und zwei Landgerichtsassessoren und wurde nur erstinstanzlich tätig. In der Zeit von 1854 bis 1879 war das Landgericht Kreisgericht mit einem Direktor, zehn Richtern und drei Assessoren. Nach 1945 wurde das Landgericht Hagen als erstes Landgericht im Oberlandesgerichtsbezirk Hamm neu errichtet.
Zum 31. März 2019 waren bei ihm neun Strafkammern, eine Strafvollstreckungskammer, zehn allgemeine Zivilkammern und zwei Kammern für Handelssachen gebildet.[1]
Nach der Besetzung Deutschlands durch die Alliierten wurden 1945 zunächst alle Gerichte geschlossen. Die ordentlichen Gerichte wurden schon bald wieder eröffnet, während die Arbeitsgerichte zunächst nicht wieder eingerichtet wurden, so dass arbeitsgerichtliche Streitigkeiten von den ordentlichen Gerichten erledigt werden mussten. Gemäß Kontrollratsgesetz 21 sollten in Deutschland Arbeitsgerichte aufgebaut werden. Anstelle der früheren Landesarbeitsgerichte wurde nur noch ein Landesarbeitsgericht Düsseldorf für das Rheinland und das Landesarbeitsgericht Hamm für Westfalen gebildet, ein Landesarbeitsgericht Hagen entstand nicht neu.
Präsident des Landgerichts Hagen ist Detlef Heinrich.[4] Sein Vorgänger war Dieter Coburger, der am 14. Juni 2023 vom Minister der Justiz NRW Benjamin Limpach zum Präsidenten des Landgerichts Bochum ernannt wurde[5]. Die zwischenzeitlich kommissarische Leiterin, Vizepräsidentin Dr. Annedore Flüchter, ist zur Vizepräsidentin des Oberlandesgerichts Hamm ernannt worden[6]. Ihr Nachfolger als Vizepräsident des Landgerichts Hagen ist Martin Brandt.[7]
Peter Linscheidt: Das Landgericht Hagen. Rechtsprechung im Südteil der Grafschaft Mark von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Herausgegeben von Thomas Vormbaum. LIT Verlag Münster, 2004, ISBN 3-8258-8314-0