Meyer absolvierte seine Schulzeit von 1872 bis 1885 in Le Havre. Zwischen 1886 und 1888 leistete er bei der französischen Armee Militärdienst beim 5. Husarenregiment. In Le Havre gründete er 1889 eine Kaffee-Import-Firma und war anschließend als Kaffeeimporteur tätig. Von 1902 bis 1919 war er Präsident der Vereinigung der Kaffeeimporteure. Des Weiteren war er zwischen 1900 und 1936 „conseiller général“ im Departement Seine Inférieure. Von 1912 bis 1919 war er Stadtrat von Le Havre und anschließend bis 1941 dortiger Bürgermeister. Als Abgeordneter der Radikal-Sozialistischen Partei gehörte er von 1923 bis 1940 der französischen Deputiertenkammer an. Am 10. Juli 1940 stimmte er in der Nationalversammlung für die erweiterten Vollmachten für Marschall Pétain und damit für das Ende der Dritten Republik.
Meyer wurde 1924 Sous-secretaire für die Handelsmarine (Kabinett Herriot I) und 1931 für die Nationalökonomie, den Handel und die Industrie (Kabinett Steeg). Er war zwischen 1932 und 1933 Handelsmarine-Minister. 1937 wurde Vizepräsident der Kommission für auswärtige Angelegenheiten der Deputiertenkammer.
Meyer wurde aufgrund seiner jüdischen Herkunft gemeinsam mit seiner Ehefrau und Tochter spätestens 1944 in das KZ Bergen-Belsendeportiert und von dort in das Ghetto Theresienstadt, wo die Familie am 12. Juli 1944 ankam. Im Theresienstadt-Konvolut ist Meyer als „B-Prominenter“ aufgeführt. Er wurde am 8. Mai 1945 in Theresienstadt durch die Rote Armeebefreit. Meyer starb 1948 in Paris.[1]
Im Stadtzentrum von Le Havre ist ein Platz, auf dem eine Büste von ihm steht, nach ihm benannt.