Köchingens Zuordnung zum Landkreis Braunschweig und sein Status als selbstständige Gemeinde endeten im Jahr 1974 im Zuge der Gebietsreform Niedersachsens. Seit dem 1. März 1974 gehört Köchingen zur Gemeinde Vechelde[4] und bildet mit Liedingen und Bodenstedt eine Ortschaft mit einem gemeinsamen Ortsrat.
Dorfbild und Ortsentwicklung
Köchingen war bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf. Bis auf wenige moderne Einfamilienhäuser hat das Dorfbild seinen bäuerlichen Charakter behalten.
In der Erwerbsstruktur hat die Landwirtschaft heute nur noch eine geringe Bedeutung. In den letzten Jahren entstanden im Ort mehrere Reiterhöfe, die Köchingen in der Region zu einem Zentrum des Pferdesports werden ließen. Viele Bewohner des Dorfes gehen ihrem Erwerb hauptsächlich im Oberzentrum Braunschweig oder dem nahegelegenen Industriegebiet im Raum Salzgitter nach.
Das Wappen zeigt auf einem goldenen Schild eine blaue Flachsblüte, die von einem nach oben offenen Hufeisen umrahmt wird. Die blaue Blüte erinnert an den Flachsanbau, der bis in die 1950er Jahre hier betrieben wurde. Das blaue Hufeisen steht für das Pferd als treuer Helfer in der Landwirtschaft sowie für die Pferdezucht und als Symbol für die hier ausgetragenen Reit- und Springturniere des Kreises Peine. Zudem steht es volkstümlich als Zeichen für die Hoffnung auf eine gute Entwicklung des Ortes. Die Farbgebung Blau-Gold bekräftigt die Zugehörigkeit zum ehemaligen Land Braunschweig.
Das Wappen wurde am 13. April 1983 vom Ortsrat für Köchingen angenommen. Der Entwurf stammt von Arnold Rabbow.[6][7]
Natur
Im Osten des Dorfes befinden sich die Klärteiche der ehemaligen Zuckerfabrik Wierthe. Diese mit Schließung der Zuckerfabrik im Jahr 2005 nutzlos gewordenen Absetzteiche haben sich seit ihrer Stilllegung zu einem Biotop gewandelt. Nach der Schätzung von Ornithologen sind ungefähr 200 Vogelarten an den Klärteichen zu beobachten. Die Klärteiche befinden sich im Besitz der Stiftung Kulturlandpflege, die die Wasserversorgung der für Brut- und Rastvögel wichtigen Teichflächen über einen Brunnen sicherstellen will.[8]
Um 1850 konnte bei Köchingen ein Brutnachweis der Steppenweihe erbracht werden. Es wurden mehrere diesjährige Vögel und ein älteres Weibchen erlegt.[9] Dies ist insofern eine Besonderheit, als es nur sehr wenige Bruten dieser Art in Deutschland gab.[10]
↑Einwohnerzahlen. In: Webseite Gemeinde Vechelde. 31. Januar 2024, abgerufen am 27. Februar 2024.
↑Jürgen Udolph: Alemannien und der Norden aus der Sicht der Ortsnamensforschung. In: Alemannien und der Norden – internationales Symposium vom 18.−20. Oktober 2001 in Zürich. Ergänzungsbände Band 43, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, S. 37, ISBN 3-11-017891-5.
↑Karl Venturini: Das Herzogthum Braunschweig in seiner vormaligen und gegenwar̈tigen Beschaffenheit. Verlag C. G. Fleckeisen, Helmstedt 1847, S. 188.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.268.
↑Urs N. Glutz von Blotzheim, K. M. Bauer: Handbuch der Vögel Mitteleuropas. Band 4: Falconiformes, AULA-Verlag, Wiesbaden 1993/2001 (Erstauflage 1971), ISBN 3-923527-00-4, S. 374 f.