Kristina Bröring-Sprehe (Geburtsname Kristina Sprehe; * 28. Oktober 1986 in Lohne)[1] ist eine deutsche Dressurreiterin aus Dinklage.
Als Kristina Sprehe vier Jahre alt war, erwarb ihr Vater das erste Pony für sie und ihre Zwillingsschwester Tanja. Sprehe spezialisierte sich bereits in ihrer Jugend auf das Dressurreiten und nahm mit zwölf Jahren erstmals an deutschen Meisterschaften teil. Ihre Zwillingsschwester begann sich auf den Springsport zu konzentrieren. Im Jahr 2002 folgte mit Nathan die Teilnahme an den Pony-Dressureuropameisterschaften. Ein Jahr später startete sie erstmals bei den Junioren und gewann zum ersten Mal eine Einzelmedaille bei einem internationalen Championat. Ebenfalls im Jahr 2003 wurde sie erstmals deutsche Meisterin in ihrer Altersklasse. Bis zum Ende ihrer Junge Reiter-Zeit folgten weitere erfolgreiche Teilnahmen an internationalen Championaten.
Ende des Jahres 2010 übernahm sie den im Zuchtgebiet Hannover geborenen Hengst Desperados. Dieser wurde von Falk Rosenbauer ausgebildet und war maßgeblich an dessen Gewinn des Deutschen Dressur-Derbys 2010 beteiligt.[2][3][4]
Nach erfolgreichen Auftritten von Sprehe und Desperados in der zweiten Hälfte des Jahres 2011 (jeweils Ergebnisse von über 75 Prozent bei den CDI 4*-Turnieren in Donaueschingen und Oldenburg) wurde Kristina Sprehe in den A-Kader der deutschen Dressurreiter berufen.[5] Bei den Stuttgart German Masters gewann sie in ihrem letzten Jahr als U25-Reiterin das Finale um den Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung – das Finale des Piaff-Förderpreises.[6]
Ihren Durchbruch in den internationalen Spitzensport hatte sie beim CDI 4* Dortmund im März 2012: Hier gewann sie mit Desperados unter anderem gegen Laura Bechtolsheimer/ Mistral Hojris und Ulla Salzgeber/ Herzruf's Erbe das Finale der Meggle Champions (Grand Prix Spécial, 81,978 %).[7]
Nachdem sie bei internationalen Turnieren zunächst stets die Grand Prix Spécial-Tour geritten war, bestritt sie zu Beginn der „grünen Saison“ 2012 beim CDI 4* Hagen a.T.W. erstmals mit Desperados eine Grand Prix Kür und erzielte hier ein Ergebnis von 83,775 Prozent.[8]
Durch ihre Leistungen zwischen August 2011 und März 2012 stieg sie in weniger als acht Monaten in die Top 20 der FEI-Weltrangliste auf: in der Weltrangliste von Ende März 2012 kletterte sie von Platz 125 auf Platz 17.[9][10] Aufgrund dieser Erfolge nahm sie mit Desperados an den Olympischen Spielen in London teil. Mit Dorothee Schneider und Helen Langehanenberg gewann sie in der Mannschaftswertung der Dressur die Silbermedaille.
Neben dem Grand Prix-Sport hatte sie 2012 auch mit einem jungen Pferd einen großen Erfolg: der von ihr gerittene Oldenburger Hengst Fürst Fugger gewann das Bundeschampionat der sechsjährigen Dressurpferde. Für Sprehe war dies ihr erster Start bei einem Bundeschampionat.[11] Im November 2012 befand sie sich mit Desperados auf Rang fünf der Weltrangliste. Bei den Europameisterschaften in Herning im August 2013 siegte sie zusammen mit Isabell Werth, Helen Langehanenberg und Fabienne Lütkemeier im Mannschaftswettbewerb.
Bis zum Herbst 2013 trainierte Sprehe beim Dressurausbilder Jürgen Koschel, dem Vater von Christoph Koschel, auf dem Hof Beckerode in Hagen am Teutoburger Wald. Seitdem kümmert sie sich vermehrt um die Ausbildung und Betreuung der Dressurhengste auf dem Gestüt Sprehe.[12]
In die deutschen Meisterschaften 2014 startete sie mit neuem individuellem Bestergebnis von 84,720 Prozent im Grand Prix mit Desperados. Einen Tag später holten beide ihren ersten deutschen Meistertitel im Grand Prix Special. Auch in der Grand Prix Kür gewannen Sprehe und Desperados die Goldmedaille, wobei sie erstmals über 90 Prozent im Ergebnis bekamen. Bei den Weltreiterspielen in der Normandie gewann sie den Weltmeistertitel mit der deutschen Equipe, die in der gleichen Besetzung wie bei der EM ein Jahr zuvor antrat. Im Grand Prix Spécial errang sie mit 79,762 Prozent die Bronzemedaille, in der Grand Prix Kür wurde sie Vierte.
Bei den Europameisterschaften 2015 gewann sie in beiden Einzelwertungen die Silbermedaille. Im Februar 2016 war sie erstmals zusammen mit Desperados Weltranglistenerste.[13] Bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro gewann sie mit der deutschen Dressurmannschaft die Goldmedaille,[14] in der Einzelwertung errang sie mit Desperados zudem die Bronzemedaille.
Im Februar 2020 verstarb Desperados FRH unerwartet an einem Aorten-Abriss.[15]
Kristina Bröring-Sprehe ist die Tochter des Unternehmers Paul Sprehe, der zusammen mit seinem Bruder Albert Sprehe die Unternehmensgruppe der Fleischindustrie Sprehe-Gruppe und das dazugehörige Gestüt Sprehe in Löningen leitet. Kristina und ihre Zwillingsschwester Tanja besuchten bis zum Sommer 2006 das Gymnasium Lohne. Nach Beendigung ihrer Schullaufbahn studierte sie Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Jura an der Universität in Oldenburg. Seit ihrer Jugend ist sie mit Christian Bröring liiert, den sie 2015 heiratete. Am 29. August 2019 wurden sie Eltern einer Tochter.
Ihre Cousine Jörne Sprehe und ihr Cousin Jan Sprehe sind ebenfalls erfolgreich im Dressur- und Springsport unterwegs und haben bereits auf internationalen Championaten und Meisterschaften Medaillen gewonnen.
Kristina lebt mit ihrem Mann und ihrem Kind im niedersächsischen Dinklage und widmet sich dem Dressursport und ihrer Karriere.
Im November 2012 wurde ihr zusammen mit 163 weiteren Sportlern das Silberne Lorbeerblatt verliehen.[25] Zudem wurde sie bereits zweimal, im Jahr 2012 und 2013, von der im Landkreis Vechta ansässigen Oldenburgischen Volkszeitung als Sportlerin des Jahres für ihre Erfolge ausgezeichnet. Im Jahr 2013 war sie auch für die Niedersachsenwahl Sportler des Jahres nominiert.[26]
1928: (Deutsches Reich GER) von Langen, Linkenbach, von Lotzbeck | 1932: (Dritte Französische Republik FRA) Jousseaume, Lesage, Marion | 1936: (Deutsches Reich NS GER) Gerhard, Pollay, von Oppeln-Bronikowski | 1948: (Frankreich 1946 FRA) Buret, Jousseaume, Saint-Fort Paillard | 1952: (Schweden SWE) Boltenstern jr., Persson, Saint Cyr | 1956: (Schweden SWE) Boltenstern jr., Persson, Saint Cyr | 1964: (Deutschland Mannschaft Gesamtdeutsch EUA) Boldt, Klimke, Neckermann | 1968: (Deutschland BR FRG) Linsenhoff, Klimke, Neckermann | 1972: (Sowjetunion 1955 URS) Kalita, Kisimow, Petuschkowa | 1976: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Boldt, Grillo, Klimke | 1980: (Sowjetunion 1955 URS) Kowschow, Wira Missewytsch, Ugrjumow | 1984: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Klimke, Krug, Sauer | 1988: (Deutschland Bundesrepublik FRG) Linsenhoff, Klimke, Theodorescu, Uphoff | 1992: (Deutschland GER) Balkenhol, Theodorescu, Uphoff, Werth | 1996: (Deutschland GER) Balkenhol, Schaudt, Theodorescu, Werth | 2000: (Deutschland GER) Capellmann, Salzgeber, Simons, Werth | 2004: (Deutschland GER) Kemmer, Salzgeber, Schaudt, Schmidt | 2008: (Deutschland GER) Kemmer, Capellmann, Werth | 2012: (Vereinigtes Konigreich GBR) Dujardin, Hester, Bechtolsheimer | 2016: (Deutschland GER) Rothenberger, Schneider, Bröring-Sprehe, Werth | 2020: (Deutschland GER) Schneider, Werth, von Bredow-Werndl | 2024: (Deutschland GER) Wandres, Werth, von Bredow-Werndl
1966: (Deutschland BR BR Deutschland) Neckermann, Klimke, Boldt | 1970: (Sowjetunion Sowjetunion) Petuschkowa, Kisimow, Kalita | 1974: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Linsenhoff, Schlüter | 1978: (Deutschland BR BR Deutschland) Schulten-Baumer, Boldt, Grillo | 1982: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Grillo, Schulten-Baumer | 1986: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Capellmann, Hinnemann, Krug | 1990: (Deutschland BR BR Deutschland) Rothenberger, Kroth, Theodorescu, Uphoff | 1994: (Deutschland Deutschland) Uphoff, Balkenhol, Werth, Rehbein | 1998: (Deutschland Deutschland) Werth, Rehbein, Capellmann, Salzgeber | 2002: (Deutschland Deutschland) Capellmann, Salzgeber, Husenbeth, Linsenhoff | 2006: (Deutschland Deutschland) Kemmer, Werth, Capellmann, Schmidt | 2010: (Niederlande Niederlande) Minderhoud, Schellekens-Bartels, Cornelissen, Gal | 2014: (Deutschland Deutschland) Lütkemeier, Sprehe, Langehanenberg, Werth | 2018: (Deutschland Deutschland) von Bredow Werndl, Schneider, Rothenberger, Werth | 2022: (Danemark Dänemark) Merrald Rasmussen, Cassøe Krüth, Bachmann Andersen, Laudrup-Dufour
1965: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Boldt, Neckermann | 1967: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Boldt, Neckermann | 1969: (Deutschland BR BR Deutschland) Linsenhoff, Klimke, Neckermann | 1971: (Deutschland BR BR Deutschland) Linsenhoff, Klimke, Neckermann | 1973: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Linsenhoff, Schlüter | 1975: (Deutschland BR BR Deutschland) Boldt, Schlüter, Becher | 1977: (Deutschland BR BR Deutschland) Boldt, Grillo, Schulten-Baumer | 1979: (Deutschland BR BR Deutschland) Grillo, Boldt, Schulten-Baumer | 1981: (Deutschland BR BR Deutschland) Schulten-Baumer, Grillo, Klimke | 1983: (Deutschland BR BR Deutschland) Schulten-Baumer, Sauer, Krug, Klimke | 1985: (Deutschland BR BR Deutschland) Klimke, Meyer zu Erpen, Schulten-Baumer, Sauer | 1987: (Deutschland BR BR Deutschland) Linsenhoff, Krug, Hinnemann, Capellmann | 1989: (Deutschland BR BR Deutschland) Uphoff, Linsenhoff, Werth, Theodorescu | 1991: (Deutschland Deutschland) Werth, Uphoff, Balkenhol, Rothenberger | 1993: (Deutschland Deutschland) Werth, Theodorescu, Balkenhol, Uphoff | 1995: (Deutschland Deutschland) Uphoff-Becker, Balkenhol, Werth, Schaudt | 1997: (Deutschland Deutschland) Werth, Rehbein, Salzgeber, Capellmann | 1999: (Deutschland Deutschland) Capellmann, Simons-de Ridder, Salzgeber, Werth | 2001: (Deutschland Deutschland) Capellmann, Kemmer, Salzgeber, Werth | 2003: (Deutschland Deutschland) Salzgeber, Kemmer, Husenbeth, Werth | 2005: (Deutschland Deutschland) Husenbeth, Linsenhoff, Schmidt, Kemmer | 2007: (Niederlande Niederlande) Minderhoud, van Lieren, van Grunsven, Schellekens-Bartels | 2009: (Niederlande Niederlande) Schellekens-Bartels, Cornelissen, van Grunsven, Gal | 2011: (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich) Faurie, Dujardin, Hester, Bechtolsheimer | 2013: (Deutschland Deutschland) Lütkemeier, Werth, Sprehe, Langehanenberg | 2015: (Niederlande Niederlande) van der Meer, van Silfhout, Minderhoud, Gal | 2017: (Deutschland Deutschland) Langehanenberg, Schneider, Rothenberger, Werth | 2019: (Deutschland Deutschland) von Bredow-Werndl, Schneider, Rothenberger, Werth | 2021: (Deutschland Deutschland) Schneider, Langehanenberg, Werth, von Bredow-Werndl | 2023: (Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich) Hughes, Hester, Dujardin, Fry
Damen – 1959: Madeleine Winter | 1960 bis 1963: Rosemarie Springer | 1964: Ines von Badewitz | 1965: Rosemarie Springer | 1966 und 1967: Vroni Meier-Johann | 1969: Ilsebill Becher | 1970: Karin Schlüter | 1971: Liselott Linsenhoff | 1973 bis 1975: Karin Schlüter | 1977: Gabriela Grillo | 1978: Ilsebill Becher | 1979 bis 1983: Gabriela Grillo | 1984: Gabriele Disterer | 1985: Ingeborg Fischer | 1986 und 1987: Gina Capellmann | 1988 und 1989: Nicole Uphoff | 1990: Monica Theodorescu | 1991 und 1992: Isabell Werth | 1993: Nicole Uphoff | 1994: Karin Rehbein | 1995 bis 1998: Isabell Werth | 1999: Nadine Capellmann-Biffar | 2000: Ulla Salzgeber | 2001 und 2002: Nadine Capellmann | 2003 und 2004: Ulla Salzgeber | 2005 und 2006: Heike Kemmer | 2007 und 2008: Isabell Werth
Herren – 1959 bis 1961: Willi Schultheis | 1962: Josef Neckermann | 1963: Walter Günther | 1966: Harry Boldt | 1967: Reiner Klimke | 1969: Josef Neckermann | 1970: Wolfgang Haug | 1971: Josef Neckermann | 1973: Harry Boldt | 1974: Josef Neckermann | 1975: Reiner Klimke | 1977: Harry Boldt | 1978: Reiner Klimke | 1979 und 1980: Uwe Schulten-Baumer jun. | 1981: Reiner Klimke | 1982: Uwe Schulten-Baumer jun. | 1983 bis 1986: Reiner Klimke | 1987: Johann Hinnemann | 1988: Reiner Klimke | 1989 und 1990: Sven Rothenberger | 1991 bis 1993: Klaus Balkenhol | 1994: Martin Schaudt | 1995 und 1996: Klaus Balkenhol | 1997: Martin Schaudt | 1998 und 1999: Jürgen Wirths | 2000: Michael Klimke | 2001: Rudolf Zeilinger | 2002 und 2003: Klaus Husenbeth | 2004: Martin Schaudt | 2005: Hubertus Schmidt | 2006: Klaus Husenbeth | 2007: Hubertus Schmidt | 2008: Matthias A. Rath
Grand Prix Spécial – 2009: Isabell Werth | 2010: Isabell Werth | 2011: Matthias A. Rath | 2012 und 2013: Helen Langehanenberg | 2014 und 2015: Kristina Sprehe | 2016 und 2017: Isabell Werth | 2018: Sönke Rothenberger | 2019: Dorothee Schneider | 2020 und 2021: Jessica von Bredow-Werndl | 2022: Dorothee Schneider | 2023 und 2024: Jessica von Bredow-Werndl
Grand Prix Kür – 2009: Matthias A. Rath | 2010: Isabell Werth | 2011: Matthias A. Rath | 2012 und 2013: Helen Langehanenberg | 2014 und 2015: Kristina Sprehe | 2016: Dorothee Schneider | 2017: Isabell Werth | 2018: Sönke Rothenberger | 2019 und 2020: Isabell Werth | 2021: Jessica von Bredow-Werndl | 2022: Isabell Werth | 2023 und 2024: Jessica von Bredow-Werndl