Die Ortsstelle Krasnaja Gorkas liegt sieben Kilometer nordöstlich der heutigen Rajonshauptstadt Gwardeisk(Tapiau) und zehn Kilometer nordwestlich der einstigen Kreisstadt Snamensk(Wehlau) an einer Nebenstraße, die von Sorino(Poppendorf) an der russischen Fernstraße R 514 kommend in nordwestlicher Richtung bis nach Ratnoje(Freudenberg) führt. Außerdem besteht eine Landwegverbindung zur R 514 nahe der einstigen Ortsstelle von Sobolewo (Groß Michelau). Bahnstation Krasnaja Gorkas war sowohl Gwardeisk als auch Snamensk an der Bahnstrecke Kaliningrad–Nesterow(Königsberg–Stallupönen/Ebenrode), einem Teilstück der einstigen Preußischen Ostbahn.
Geschichte
Das bis 1946 Grünhayn[1] genannte Dorf erhielt im Jahre 1361 die Handfeste. Im Jahr 1785 wird Grünhain oder Grünheide als königliches Dorf mit einer Kirche und 41 Feuerstellen (Haushaltungen) bezeichnet.[2]
Im Jahre 1945 wurde Grünhayn in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen von der Sowjetunionbesatzungsrechtlich in eigene Verwaltung gebommen. Der Ort erhielt 1947 die russische Bezeichnung Krasnaja Gorka.[6] Gleichzeitig wurde der Ort in den Dorfsowjet Sorinski selski Sowet eingegliedert. Das Dorf bestand nur noch kurze Zeit und wurde dann aufgegeben. Dazu beigetragen hat ein sowjetischer Spielfilm, der in den 1960er Jahren in Krasnaja Gorka gedreht wurde[7]. Bei den Filmaufnahmen wurde das Dorf, das auf einem sowjetischen Truppenübungsplatz lag, vollständig zerstört und dem Erdboden gleichgemacht. Heute erinnert so gut wie gar nichts mehr an die Existenz des Ortes.
Amtsbezirk Grünhayn
Zum 1874 neu gebildeten Amtsbezirk Grünhayn gehörten anfangs elf Landgemeinden (LG) bzw. Gutsbezirke (GB)[8]:
Am 1. Januar 1945 bildeten lediglich noch acht Gemeinden den Amtsbezirk Grünhayn: Friedrichsthal, Groß Birkenfelde, Grünhayn, Köthen, Leipen, Reipen, Rockeimswalde und Sprindlack.
Die Kirche in Grünhayn[9] war ein verputzter Feldsteinbau[10] und wohl Nachfolgebau eines schon 1361 bestehenden Gotteshauses. Ein Turm wurde erst im 17. Jahrhundert errichtet. Aus dieser Zeit stammte auch ein Großteil der Ausstattung. Vom Kirchengebäude fehlt heute jede Spur.
Grünhayn, Dorf, Kreis Wehlau, Regierungsbezirk Königsberg, Provinz Ostpreußen, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Grünhayn (meyersgaz.org)
Adolf Boetticher: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Ostpreußen. Band 2: Die Bau- und Kunstdenkmäler in Natangen. 1898, S. 98 (Google Books).
Agathon Harnoch: Chronik und Statistik der evangelischen Kirchen in den Provinzen Ost- und Westpreußen, Nipkow, Neidenburg 1890, S. 252–253 (Google Books).
↑Johann Friedrich Goldbeck: Volständige Topographie des Königreichs Preußen. Teil I: Topographie von Ost-Preußen. Marienwerder 1785, S. 60 (Google Books).
↑Michael Rademacher: Landkreis Wehlau (russ. Snamensk). Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)