Kofola entstand beim tschechoslowakischen Pharmaunternehmen Galena in den frühen 1960ern. Die Firma forschte damals nach einem Verwendungszweck für den Überschuss an Koffein, der bei der Kaffeeröstung entstand. Das Forschungsergebnis war Kofo, ein dunkler, süß-säuerlich schmeckender Sirup, der zum Hauptbestandteil des 1962 erstmals verkauften neuen Softdrinks Kofola werden sollte.[1]
Während der 1960er und 1970er Jahre wurde Kofola in der Tschechoslowakei äußerst beliebt, stellte es doch einen Ersatz für die meist teuren Westprodukte Coca-Cola oder Pepsi-Cola dar.[2] In den 1980er Jahren war Pepsi zwar erhältlich, aber teurer. Nach dem Niedergang des Staatssozialismus 1989 war Kofola dem Wettbewerb mit den neu auf den geöffneten Markt drängenden, ausländischen Marken ausgesetzt.[3] Dazu kamen Rechtsstreitigkeiten zwischen einheimischen Produzenten, die alle ihre eigenen „Kofolas“ herstellten. Nach Jahren des Niedergangs gelang es schließlich der im tschechischen Krnov ansässigen und im Besitz der griechischen Familie Samaras befindlichen Firma Santa nápoje „Kofola“ als eingetragenes Warenzeichen schützen zu lassen und zum alleinigen Hersteller und Vertreiber von Kofola in Tschechien und der Slowakei zu werden.
2002 baute Santa nápoje im slowakischen Rajecká Lesná eine neue Abfüllanlage,[4] um die Nachfrage des slowakischen Marktes befriedigen zu können, 2005 folgte eine Anlage im polnischen Kutno.[5] Mit dieser stieg die Mitarbeiterzahl auf über 1000.
Seit 2003 heißt die Firma Kofola a.s. Neben Kofola stellt sie auch die Marken Top Topic, Jupí, Jupík und RC Cola her und exportiert sie nach Ungarn, Slowenien und Kroatien.
2002 begann eine erfolgreiche Medienkampagne, mit der man sich an eine jüngere und modernere Zielgruppe richtete. Sie gründete auf dem Slogan „Když ji miluješ, není co řešit. / Keď ju miluješ, nie je čo riešiť.“ („Wenn du sie liebst, ist alles andere egal.“). Bis 2000 zeigte das Kofola-Logo eine Kaffeebohne, heute ist es eine Kaffeeblüte. Neben Gebinden für den Endverbraucher wird Kofola in Tschechien und der Slowakei auch in 50-Liter-Fässern vertrieben, die den Bedürfnissen von Bars und Restaurants entgegenkommen, wo sie als „Točená Kofola“ („Kofola vom Fass“) bzw. „Čapovaná Kofola“ („Gezapfte Kofola“, Slowakei) angeboten wird.
In der Slowakei ist Kofola der wichtigste Konkurrent von Coca-Cola und Pepsi. 2004 verkaufte Kofola 19,44 Millionen Liter. Einer Umfrage 2004 zufolge ziehen 17 % der slowakischen Cola-Konsumenten Kofola anderen Produkten vor, 14 % favorisieren Coca-Cola. Kofolas Marktanteil hat sich in nur zwei Jahren mehr als verdoppelt (2002: 4,6 %, 2004: 9,4 %). Kofola hält damit nach Coca-Cola (11,5 %) und Walmart (9,6 %) und noch vor Pepsi (5,5 %) die dritte Position.
Arten
Die folgenden Arten (tschechische Schreibweise) sind regulär im Handel erhältlich:
Kofola Original
Kofola Citrus (Zitronengeschmack, seit 2004)
Kofola bez cukru (zuckerlos, seit 2008)
Kofola Višňová (Sauerkirschgeschmack, seit 2011)
Kofola Meruňková (Aprikosengeschmack, seit 2015)
Kofola Meloun (Melonengeschmack, seit 2016)
Während der Weihnachtszeit werden limitierte Editionen (tschechische Schreibweise) verkauft:
Neben den Weihnachtseditionen erschienen noch weitere Sondersorten (tschechische Schreibweise), die nicht mehr verkauft oder derzeit temporär verkauft werden:
Kofola Extra Bylinková (mit zusätzlichem Kräutergeschmack, 2011–2017)
Kofola Festivalová (Guavegeschmack, 2012)
Kofola s Guaranou (Guaranágeschmack und 150 % Koffeingehalt, 2012 und 2018)
Kofola Třešnová (Kirschgeschmack)
Kofola Malina (Himbeergeschmack)
Kofola Černý rybíz (Geschmack Schwarzer Johannisbeere, 2017 und 2021)