Kodyma (ukrainisch Кодима, russisch Кодыма, rumänisch Codâma) ist eine Stadt im Süden der Ukraine mit etwa 9000 Einwohnern und war bis Juli 2020 das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Rajons Kodyma.
Im Zweiten Weltkrieg wurden in Kodyma am 1. August 1941 von Offizieren des XXX. Armeekorps der Wehrmacht das SS-Einsatzkommando 10a angefordert, um Massenerschießungen und Geiselverhaftungen durchzuführen, die zum Ziel hatten, durch eine angebliche ukrainische Informantin gemeldete Pläne von Juden und Bolschewisten, die Erntevorräte anzuzünden und deutsche Truppenteile zu überfallen, zu durchkreuzen. Dabei wurden im jüdischen Viertel von Kodyma 400 Personen jeglichen Alters und Geschlechts zusammengetrieben, rund hundert von ihnen an Ort und Stelle erschossen. Von den Restlichen wurden 170 als Geiseln zurückbehalten, für deren Verpflegung die Gemeinde aufzukommen hatte.[1]
Kodyma erhielt 1979 den Status einer Stadt.
Verwaltungsgliederung
Am 12. Juni 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neugegründeten Stadtgemeinde Kodyma (Кодимська міська громада/Kodymska miska hromada), zu dieser zählen auch noch die 20 in der untenstehenden Tabelle angeführten Dörfer[2], bis dahin bildete sie die gleichnamige Stadtratsgemeinde Kodyma (Кодимська міська рада/Kodymska miska rada) im Norden des Rajons Kodyma.
Stanisław Skalski (* 27. November 1915 in Kodyma; † 12. November 2004 in Warschau), Jagdflieger und Offizier der polnischen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg
Einzelnachweise
↑Norbert Müller: Okkupation, Raub, Vernichtung. Berlin 1980, S. 69ff.