Kirsten Plötz wurde 1964 geboren und wuchs in Hannover-Limmer auf. Ihre Großeltern väterlicherseits waren überzeugte Nationalsozialisten gewesen, während ihr Opa mütterlicherseits als Sozialdemokrat in einem Konzentrationslager inhaftiert war. Die Familie war sehr musikalisch. Als Kind erlebte Kirsten Plötz schwarze Bluesmusiker im Hause ihrer Eltern, darunter den englischsprachigen „Champion“ Jack Dupree, der die Kinder beim Kochen von „Soul Food“ zuschauen ließ. Nicht zuletzt auch die Anfeindungen der Nachbarn aufgrund solcher Besucher brachten Kirsten Plötz schon in ihren frühen Jahren mit Ausgrenzung und Politik im Alltagsleben in Berührung.[2]
Nach ihrem Schulabschluss studierte Plötz Geschichte und Politik an der Universität Hannover, wo sie ihre „alltags- und geschlechtergeschichtliche Dissertation über ‚alleinstehende‘ Frauen zwischen gesellschaftlicher Normierung und Eigenständigkeit in den ersten zwei Jahrzehnten der Bundesrepublik“ schrieb:[3] Für diese von ihrem Doktorvater Alf Lüdtke geförderte Arbeit wurde Plötz 2002 mit der Note magna cum laude ausgezeichnet.[2]
Als fehle die bessere Hälfte. „Alleinstehende“ Frauen in der frühen BRD 1949–1969, zugleich Dissertation 2002 an der Universität Hannover unter dem Titel „Alleinstehende“ Frauen zwischen gesellschaftlicher Normierung und Eigenständigkeit, Königstein/Taunus: Ulrike Helmer Verlag, 2005, ISBN 978-3-89741-053-4 und ISBN 3-89741-053-2; Inhaltsverzeichnis
Einsame Freundinnen? Lesbisches Leben während der zwanziger Jahre in der Provinz (= SchwulLesbische Studien: WerkstattTexte, Bd. 4), 1. Auflage, Hamburg: MännerschwarmSkript-Verlag, 1999, ISBN 978-3-928983-64-8 und ISBN 3-928983-64-4
Günter Grau, Kirsten Plötz: Aufarbeitung der strafrechtlichen Verfolgung und Rehabilitierung homosexueller Menschen, in: Bericht der Landesregierung zum Beschluss des Landtags vom 13. Dezember 2012 zur Drucksache 16/1849, hrsg. im Auftrag des Instituts für Zeitgeschichte München – Berlin und der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld durch das Ministerium für Familie, Frauen, Jugend, Integration und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz, 2016; als PDF-Dokument in Kurzfassung oder als Langfassung
Felicitas Grabow: Neue Studie: Rheinland-Pfalz arbeitet die strafrechtlichen Verfolgung und gesellschaftliche Repression von Schwulen und Lesben in der Nachkriegszeit auf der Seite der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld vom 24. Januar 2017, zuletzt abgerufen am 17. September 2017
↑Text auf der hinteren Umschlagseite von Kirsten Plötz: Lesbische Alternativen. Alltagsleben, Erwartungen, Wünsche, Königstein/Taunus: Helmer, 2006, ISBN 978-3-89741-191-3 und ISBN 3-89741-191-1