Kauschwitz liegt in einem Tal am nordwestlichen Ende der Stadt Plauen, etwa einen Kilometer entfernt vom eigentlichen Stadtrand. Durch den Ort fließt der Syrabach. Nordwestlich des Orts befindet sich die Syrau-Kauschwitzer Heide. Der Stadtteil grenzt an vier weitere Stadtteile Plauens und an zwei Orte einer Gemeinde des Vogtlandkreises.
Die Fläche der Ortschaft besteht zu 72,8 % aus Landwirtschaftlicher Nutzfläche und zu 19,2 % aus Wald. Die restliche Fläche sind Straßen, Wohn- und Industrieflächen.[3]
Politik
Ortschaftsrat
Kauschwitz verfügt gemeinsam mit Zwoschwitz über einen Ortschaftsrat. Dieser besteht seit der letzten Wahl am 26. Mai 2019 aus fünf Mitgliedern. Da bei der Wahl nur die Wählervereinigung Kauschwitz-Zwoschwitz antrat, besteht der Ortschaftsrat nur aus Mitgliedern dieser Vereinigung.
Die Ortschaftsratswahlen von 1999 bis 2019 hatten folgende Ergebnisse (zum Vergleich ist auch noch die letzte Wahl zum Gemeinderat 1994 mit aufgeführt):
Im Nordosten, an der Grenze zu Haselbrunn, befindet sich der Plauen Park, ein großes Einkaufszentrum, dessen Einzugsgebiet Plauen und das Gebiet um Greiz umfasst. Früher befand sich auf diesem Areal ein Flugplatz, der während des Zweiten Weltkriegs zerstört wurde. Im Norden des Stadtteils im Gewerbegebiet „Schöpsdrehe“ mündet die Bundesstraße 282 von der A 9 kommend, in die Bundesstraße 92. Zusammen bilden die beiden Bundesstraßen einen Teil der Europastraße 49.
Die Kauschwitzer Kapelle wurde 1763/64 vom Oberhofrichter Adam von Watzdorf auf den Ruinen eines einstigen Wehrturms errichtet. Aus dieser Zeit stammen auch der Treppenanbau aus Fachwerk, das Dach und die Innenausstattung. Das Bauwerk ist eine Rotunde aus verputztem Bruchstein mit einem Dach, das als verschieferter Kegelstumpf mit Laterne und Zwiebel gestaltet ist. An der Westseite ist ein Treppenturm mit Mansarddach angebaut, der durch Pilaster und Gesimse gegliedert ist.
Der helle, flachgedeckte Innenraum ist mit umlaufenden zweigeschossigen Emporen ausgebaut. Über dem Kanzelaltar ist ein Gemälde mit einer Darstellung der Himmelfahrt Christi von Christian Friedrich Zimmermann aus dem Jahr 1764 angebracht. Von der im Kern von Johann Gottlieb Trampeli im Jahr 1771 geschaffenen Orgel ist nur noch der Prospekt mit reichem Schnitzwerk und drei musizierenden Engeln erhalten; das Werk von Jehmlich stammt aus dem Jahr 1936.[10] 1992 konnte das Bauwerk mit Hilfe kirchlicher und privater Spenden umfassend saniert werden.[11]
Im Nordosten des Stadtteils, an der Grenze zu Haselbrunn, befindet sich der jüdische Friedhof Plauens.
In Kauschwitz-Holzmühle befand sich ein Lager, in dem mehr als 1000 überwiegend junge Menschen zwischen 17 und 22 Jahren, zumeist aus der Ukraine, für Zwangsarbeiten eingesetzt wurden, die viele von ihnen nicht überlebten. Zur Erinnerung an die Opfer wurden Gedenkstätten eingerichtet.
Gedenkstein am ehemaligen Rückkehrersammellager Kauschwitz-Holzmühle zur Erinnerung an die mindestens 678 Todesopfer von Zwangsarbeit
Grabstätten und Gedenkstein auf dem Ortsfriedhof, wo ein Teil der Opfer der Zwangsarbeit begraben ist
Literatur
Richard Steche: Kauschwitz. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 11. Heft: Amtshauptmannschaft Plauen. C. C. Meinhold, Dresden 1888, S. 12.
↑Gerd Kramer: Stadtentwicklung Plauen, Seite 64–65 in: Brigitte Unger, Werner Pöllmann u. a. (Hrsg.): Der Vogtlandatlas. Regionalatlas zur Natur, Geschichte, Bevölkerung, Wirtschaft und Kultur des Sächsischen Vogtlandes. 3. Auflage. Verlag Klaus Gumnior, Chemnitz 2007, ISBN 978-3-937386-18-8
↑Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 421.
↑Kirchenchronik anlässlich der Wiederweihe 1994, Verfasser: Waltraud Klopfer, Kauschwitz