Katzenthal

Katzenthal
Katzenthal (Frankreich)
Katzenthal (Frankreich)
Staat Frankreich
Region Grand Est
Département (Nr.) Haut-Rhin (68)
Arrondissement Colmar-Ribeauvillé
Kanton Sainte-Marie-aux-Mines
Gemeindeverband Vallée de Kaysersberg
Koordinaten 48° 6′ N, 7° 17′ OKoordinaten: 48° 6′ N, 7° 17′ O
Höhe 210–660 m
Fläche 3,50 km²
Einwohner 527 (1. Januar 2021)
Bevölkerungsdichte 151 Einw./km²
Postleitzahl 68230
INSEE-Code

Blick auf Katzenthal, vorn rechts Burgruine Wineck,
im Hintergrund die Rheinebene mit der Stadt Colmar

Katzenthal (deutsch auch Katzental[1]) ist eine französische Gemeinde mit 527 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Haut-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie ist Mitglied der Communauté de communes de la Vallée de Kaysersberg.

Geografie

Die etwa sieben Kilometer nordwestlich von Colmar am westlichen Rand der Oberrheinebene gelegene Ortschaft wird im Westen von bewaldeten Bergen der Vogesen flankiert. Das Gemeindegebiet gehört zum Regionalen Naturpark Ballons des Vosges.

Geschichte

Skelettfunde aus dem Jahr 1899, die auf die Zeit von 2000 bis 1700 v. Chr. datiert wurden, beweisen, dass das Gebiet um Katzenthal schon in der Jungsteinzeit besiedelt war. Der heutige Ort entstand um die im späten 12. Jahrhundert erbaute Burg Wineck. Das erste Mal wurde der Ort als Chacindale in einer Urkunde von Papst Lucius III. erwähnt.

Im Mittelalter gehörte der Ort zur Herrschaft Landsberg, die im 16. Jahrhundert an Lazarus von Schwendi ging, der 1568 von Kaiser Maximilian II. zum „Reichsfreiherrn von Landsberg“ erhoben wurde (ab 1572 „Reichsfreiherr von Hohenlandsberg“). Im Frieden von Rijswijk (1697) wurde das Gebiet erneut französisch. Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Katzenthal als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Rappoltsweiler im Bezirk Oberelsaß zugeordnet.

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg war der Ort jeweils Schauplatz von Kampfhandlungen, die vor allem gegen Ende des Zweiten Weltkriegs während der Schlacht im Kessel von Colmar große Schäden hinterließen.

Seit 1986 gehört Katzenthal mit mehreren elsässischen Gemeinden dem Lazarus-Schwendi-Städtebund an und erinnert damit an eine besonders glückliche Epoche seiner Geschichte.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr 1910 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 2017
Einwohner 509 463 483 528 505 505 497 544 528
Quelle: Gemeindeverzeichnis,[2] Cassini und INSEE

Wirtschaft

In Katzenthal spielt der Weinbau eine herausragende Rolle. Die Einzellage Wineck-Schlossbergian der Elsässer Weinstraße ist eine Alsace-Grand-Cru-Lage.

Sehenswürdigkeiten

Mairie Katzenthal
Kirche Saint-Nicolas
  • Die Burg Wineck wurde um 1200 erbaut, war aber 1502 bereits wieder zerstört. Seit 1972 kümmert sich ein Verein um die Sicherung und teilweise Restaurierung der Burganlage, deren Bergfried weithin sichtbar ist.
  • Die Kirche Saint-Nicolas wurde 1719 erbaut, nachdem Katzenthal 1690 eine eigene Pfarrei geworden war. Der Kirchturm wurde allerdings erst 1895 errichtet. Die schweren Schäden an dem Gebäude durch Kämpfe im Zweiten Weltkrieg konnten erst 1955 endgültig behoben werden.

Literatur

  • Le Patrimoine des Communes du Haut-Rhin. Flohic Editions, Band 1, Paris 1998, ISBN 2-84234-036-1, S. 672–675.
Commons: Katzenthal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Liste aller Namen vom Ort Katzental zwischen 1900 und 1990 – Ehemalige Ostgebiete. Abgerufen am 26. April 2022.
  2. 1910: Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Rappoltsweiler

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