Er entstammte einem alten Geschlecht Graubündens, den Buol und war Sohn des Grafen Johann Rudolf Buol-Schauenstein, dem ersten Präsidenten des Bundestages († 1834[1]). Wie sein Vater widmete er sich in Österreich der diplomatischen Laufbahn, wurde Gesandter in Karlsruhe, Darmstadt, Stuttgart, Turin, Sankt Petersburg und London. 1852 bis 1859 bekleidete er das Amt des Ministerpräsidenten[2] und des Außenministers. Die unentschiedene Haltung im Krimkrieg wirkte sich ungünstig auf die österreichisch-russischen Beziehungen aus. 1859 führte sein Ultimatum zum unglücklichen Krieg mit Piemont-Sardinien. 1859 trat er zurück. Das Urteil der Zeitgenossen über seine Politik war durchwegs negativ.
Die in größerem historischen Abstand verfasste Neue Deutsche Biographie (Band 3, 1957) bezeichnet Karl Ferdinand von Buol-Schauenstein als vornehm und ehrenhaft und urteilt über seine Politik: Er war gescheitert, weil er die richtige Erkenntnis von der Bedrohung der österreichischen Existenz durch Preußen und Rußland nicht bei seinem inkonsequenten Kaiser durchzusetzen vermochte und die nötigen italienischen Opfer nicht gebracht hatte.
↑Die Protokolle seiner Regierungszeit sind komplett erschienen als Abteilung III der Edition Die Protokolle des österreichischen Ministerrates 1848-1867. 7 Bde. Wien 1975–2015 (Volltext).