Karin Schneider (* 5. April 1931 in Dessau[1]; † 14. Oktober 2019) war eine deutsche Bibliothekarin, Germanistin, Handschriftenexpertin und Paläographin.
Karin Schneider war Bibliothekarin an der Bayerischen Staatsbibliothek. Dort war sie von 1967 bis zum Ruhestand 1995 mit der Katalogisierung der deutschsprachigen mittelalterlichen Handschriften befasst. Sie promovierte 1958 in Fribourg in Germanistik und historischen Hilfswissenschaften bei Wolfgang Stammler. Thema der Dissertation war die Melusine von Thüring von Ringoltingen.
Von ihr stammen Handschriftenkataloge zu den Beständen deutschsprachiger mittelalterlicher Handschriften in Nürnberg,[2][3] München (Kataloge zu den Beständen der Bayerischen Staatsbibliothek, bezeichnet mit Cgm, erschienen in sieben Bänden von 1970 bis 2005 bei Harrassowitz in Wiesbaden, Cgm 201 bis Cgm 5247, nachdem Cgm 1-200 schon 1920 durch Erich Petzet begonnen wurden)[4][5] und Augsburg.[6] Von ihr stammen ein Standardwerk über gotische Schriften in deutscher Sprache und insgesamt über 100 wissenschaftliche Publikationen.
Nigel F. Palmer würdigte sie als Doyenne des Studiums mittelalterlicher deutschsprachiger Handschriften und verglich sie mit Bernhard Bischoff.[7]
Im Jahr 2003 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Ludwig-Maximilians-Universität München. Sie war im Comité de paléographie latine. 1985 erhielt sie den Silberorden bene merenti für die Mitarbeit an der Edition ungedruckter Texte des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Außer den in den Einzelnachweisen zitierten Arbeiten war sie an folgenden Veröffentlichungen beteiligt: