Die Kalkkögel bestehen aus mesozoischenSedimenten, wie sie auch andernorts westlich des Wipptales in den Stubaier Alpen vorkommen, etwa im Serleskamm oder im Gebiet der Tribulaune. Im Gebiet der Kalkkögel finden sich Sedimente aus der Zeit von der Perm-Trias-Grenze bis zum Norium der oberen Trias hinauf, die auf dem kristallinen Sockel aufliegen. Zum überwiegenden Teil bestehen diese Sedimente aber aus Dolomiten der mittleren und oberen Trias. Diese Dolomite werden von einem etwa zehn Meter mächtigen Band aus metamorph leicht veränderten Tonschiefern, den so genannten Raibler Schichten, in einen unteren und oberen Dolomit getrennt. Auch wenn dieses Band nur dünn ist, bewirkt es doch eine deutliche morphologische Gliederung. An der Basis der mesozoischen Sedimente findet sich eine Folge von Konglomerat und Sandstein. In dieser Schicht, die maximal einige zehn Meter mächtig ist, befinden sich Eisenerzlagerstätten, die bedeutendste davon wurde südlich des Hohen Burgstalls abgebaut und war Grundlage der auch heute noch vorhandenen Werkzeugindustrie im Stubaital.[1][2] Vom äußeren Erscheinungsbild her ähneln die Kalkkögel den Dolomiten, weshalb sie oft auch als „Nordtiroler Dolomiten“ bezeichnet werden.
1983 wurde das Ruhegebiet Kalkkögel eingerichtet, das mit 77,7 km² fast die gesamten Kalkkögel und umliegende Gebiete umfasst.[4][5] Ruhegebiete sind im Tiroler Naturschutzrecht ein Werkzeug, Gebiete weniger unter allgemeinen Naturschutz, sondern einen Baustopp zu stellen: Es gibt Pläne zum Zusammenschluss der Skigebiete Schlick 2000 und Axamer Lizum, die etwa vom Österreichischen Alpenverein und verschiedenen anderen Gruppen als Gefährdung des Ruhegebiets gesehen werden.[6][7][8] Von 1956 bis 1983 bestand auf dem Teilgebiet Mutterer Alpe ein Naturschutzgebiet.[9]
↑Fridolin Purtscheller, Ötztaler und Stubaier Alpen, Sammlung Geologischer Führer, Band 53, 2. Auflage, Verlag Gebrüder Borntraeger, Berlin-Stuttgart 1978, ISBN 3-443-15022-5, S. 30–32.
↑Reinhard Exel: Die Mineralien Tirols, Band 2. Nordtirol, Vorarlberg und Osttirol, Verlag Athesia, Bozen/Wien 1982, ISBN 88-7014-261-2, S. 143f.
↑Gesamtausgabe: Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins / Zeitschrift des Deutschen und (des) Österreichischen Alpenvereins, Jahrgang 1903, S. 301 (online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/oav
↑Ruhegebiet Kalkkögel. In: RIS: Landesrecht konsolidiert Tirol. Bundeskanzleramt, abgerufen am 7. Januar 2018.
↑Kalkkögel. In: tiroler-schutzgebiete.at. Land Tirol, Abteilung Umweltschutz, abgerufen am 28. September 2024.