Kaišiadorys (deutsch, 18. Jahrhundert: Koschedaren) ist eine Stadt und Sitz der gleichnamigen Rajongemeinde im litauischenBezirk Kaunas. In der Gemeinde ist die Kernstadt ein städtischer Amtsbezirk und Sitz eines Nachbaramtes. Die Kernstadt hat knapp 10.000 Einwohner, die Gemeinde 36.285.
In Kaišiadorys gibt es ein Kreisgericht, eine große Geflügelfarm, eine Leimfabrik und mehrere kleinere Unternehmen. Hier ist der Sitz des litauischen Veterinärinstitutes.
Der Name der Stadt leitet sich von einem 1590 als Košeidarowo erstmals erwähnten Herrenhof ab.[2] Dieser gehörte anscheinend dem TatarenHadschi Dar Momulevič.
Der Ort entwickelte sich erst im 20. Jahrhundert zur Stadt aufgrund seiner Lage an einem Eisenbahnknoten. Am Bahnhof Kaišiadorys verzweigen sich die Strecken von Vilnius nach Riga und nach Kaunas. Heute ist besonders die Nähe zur Schnellstraße Kaunas–Vilnius ein verkehrstechnischer Vorteil.
Die Rajongemeinde (Kaišiadorių rajono savivaldybė) umfasst die beiden Städte Kaišiadorys und Žiežmariai (3730 Einw.), die drei Städtchen (miesteliai) Kruonis, Rumšiškės und Žasliai, sowie 401 Dörfer. Deren größtes, Gudiena mit 1664 Einwohnern, grenzt unmittelbar an die Stadt.
Die Rajongemeinde ist eingeteilt in elf Amtsbezirke (seniūnijos):
Laimutis Bilkis: Dėl miesto vardo Kaišiadorys kilmės. In: Acta Linguistica Lithuanica, Jg. 47 (2002), S. 1–7 (Übersetzung des litauischen Titels: Über den Ursprung des Stadtnamens Kaišiadorys).