Kabinett Crispi IV

Das Kabinett Crispi IV regierte das Königreich Italien vom 14. Juni 1894 bis zum 10. März 1896. Ministerpräsident war wie im Vorgängerkabinett Crispi III Francesco Crispi.

Entstehung und Entwicklung

Das Kabinett Crispi IV war das 31. Kabinett des Königreiches und wurde von der Historischen Linken (italienisch Sinistra storica) gestützt. Es war ein Jahr, acht Monate und 25 Tage im Amt. Nach dem Sturz der Vorgängerregierung besetzte Crispi das Ministerium für Landwirtschaft, Industrie und Handel neu. Der vormalige Landwirtschaftsminister Boselli wechselte in das Finanzministerium und der ehemalige Finanzminister Sonnino musste sich mit dem Schatzministerium begnügen, dem er bereits im Kabinett Crispi III als Finanzminister geschäftsführend vorstand. Die vierte von Crispi angeführte Regierung trat nach der italienischen Niederlage bei Adua zurück. Crispi gab seinen Rücktritt vier Tage später am 5. März 1896 in der Abgeordnetenkammer bekannt. König Umberto I. betraute zunächst Giuseppe Saracco mit der Regierungsbildung, der allerdings mit dem Versuch eine neue Regierung zu bilden scheiterte. Daraufhin ging der Regierungsauftrag an Cesare Ricotti-Magnani über, der allerdings ebenfalls nicht mit Erfolg gekrönt war. Erst Antonio Starabba di Rudinì gelang es das Kabinett Rudinì II zu bilden.[1]

Minister

Francesco Crispi
Ministerien Name
Ministerpräsident Francesco Crispi
Äußeres Alberto Blanc
Inneres Francesco Crispi
Justiz und Kirchenangelegenheiten Vincenzo Calenda di Tavani
Krieg Stanislao Mocenni
Marine Enrico Morin
Finanzen Paolo Boselli
Schatz Sidney Sonnino
Öffentliche Arbeiten Giuseppe Saracco
Bildung Guido Baccelli
Landwirtschaft, Industrie und Handel Augusto Barazzuoli
Post und Telegraphie Maggiorino Ferraris

Literatur

  • Francesco Bartolotta: Parlamenti e Governi d’Italia 1848–1961. Rom 1962, S. 86–90.
  • Fulvio Cammarano: Storia politica dell’Italia liberale 1861–1901. Laterza, Bari 1999, ISBN 88-420-5913-7.
Commons: Kabinett Crispi IV – Sammlung von Bildern und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Francesco Bartolotta: Parlamenti e Governi d’Italia 1848–1961. S. 90.

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