Grünstadt hatte eine alte und große jüdische Gemeinde. Bereits das erste Einwohnerverzeichnis der Stadt, vom 12. Dezember 1608, nennt drei jüdische Familien. In einem Kollektenbuch zugunsten des Wiederaufbaus der 1689 von den Franzosen niedergebrannten Wormser Synagoge wird 1698 erstmals eine jüdische Gemeinde in Grünstadt urkundlich erwähnt; im 19. Jahrhundert zählte sie zu den bedeutendsten der Pfalz. 1804 lebten hier 165 jüdische Einwohner, 1848 waren es 85 Familien mit insgesamt 473 Personen. Danach ging die Zahl durch Aus- und Abwanderungen zurück. 1875 gab es in Grünstadt 348, im Jahre 1900 noch 182 und 1925 nur noch 144 jüdische Personen. Kulturelles Zentrum der Gemeinde war die bereits im 18. Jahrhundert erbaute Synagoge (Östlicher Graben 19), die heute zu einem Geschäftshaus umgebaut ist.