Jupp Schlösser (* 26. Juli1902 in Köln; † 23. Februar1983 ebenda) war ein deutscher Sänger und Liedtexter, der sich auf kölsche Karnevalsschlager spezialisiert hatte. Einige seiner hochdeutschen Stimmungslieder erlangten auch überregionale Bedeutung.
Zunächst arbeitete Schlösser als Bäcker und Straßenbahnfahrer, bevor er als Possendichter tätig wurde. Er suchte nach einem Komponisten, der seine Textideen mit gängigen Melodien unterlegen konnte. Als er über Karl Berbuer dann im Jahre 1938 Gerhard Jussenhoven kennenlernte, machte er das Liedtexten zu seinem Hauptberuf. Nach dem Vorbild des solistischen Liedvortrages, für den Willi Ostermann die Schlüsselfigur darstellte, entstanden viele Klassiker des kölschen Karnevals, die teilweise auch überregional als Stimmungslieder erfolgreich wurden. Schlösser schrieb viele seiner Songs zusammen mit Jussenhoven oder Jupp Schmitz.
Mehr als 50 Lieder in kölscher Mundart schufen beide zusammen, darunter so bekannte wie Die Hüsjer bunt om Aldermaat (ihr erster großer Erfolg aus 1938, worin die Kulisse der Bürgerhäuser auf dem Alter Markt mit ihren mittelalterlichen Spitzgiebeln besungen wird), Die hinger de Jadinge ston un spinxe (1939; über Denunzianten während der Nazizeit; mit dem Orchester Will Glahé), Dat Glockespill vum Rothuusturm über das Glockenspiel am Rathaus, Sag’ ens Blotwoosch (als musikalischer Sprachtest für nichtkölsche „Imis“), D’r Molli (eine kritische Darstellung der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen) und das vom Prinzenführer ungern gehörte Lied Schau nicht auf die Uhr (1952). Aber auch hochdeutsche Lieder wie Kornblumenblau (aufgenommen am 25. Oktober 1937) entstanden, das bis heute 12 Millionen Mal verkauft worden ist.[1] Der im Original von Willy Schneider gesungene Schunkelwalzer wurde im gleichnamigen deutschen Film verwendet, der am 15. Dezember 1939 in die Kinos kam.