1915 wurde Cohn liberaler Rabbiner in Hoppstädten im Fürstentum Birkenfeld und Landrabbiner in Birkenfeld. 1917 trat er in den Allgemeinen Deutschen Rabbinerverband (ADR) ein. 1919 wechselte er nach Karlsruhe und arbeitete dort als 2. Stadtrabbiner mit Zuständigkeit auch für den Religionsunterricht, wobei er der Vereinigung für das liberale Judentum nahe stand. Als 1923 der 1. Stadtrabbiner Viktor Kurrein Karlsruhe verließ, übernahm Cohn dessen Vertretung. Von 1925 bis 1928 war er dann 2. Rabbiner und Religionslehrer in Stuttgart.
1928 wurde Cohn Bezirksrabbiner in Ulm.[2] Nach dem Tode des Bezirksrabbiners Dr. Hermann Kroner 1930 betreute Cohn einige Zeit auch das Bezirksrabbinat Oberdorf am Ipf. Nach dem Tode seiner ersten Frau 1938 heiratete er Dorothea Meth (1904–1944), Tochter des Kaufhausbesitzers Alfred Meth (1875–1960) in Schwäbisch Gmünd.[3] In der Reichspogromnacht 9./10. November 1938 wurde er, wie auch andere jüdische Ulmer, auf dem Weinhof in Ulm schwer misshandelt und verletzt, so dass er bis zum 5. Dezember im Krankenhaus behandelt wurde.[4][5] Im Mai 1939 emigrierte er nach England, wo er ein Jahr später aufgrund seiner gesundheitlichen Schäden starb.[4] Seine Witwe Dorothea Cohn arbeitete in ihrem Beruf im jüdischen Altenheim in Heilbronn-Sontheim, von wo sie mit ihren Pflegebefohlenen 1942 zunächst ins Ghetto Theresienstadt deportiert wurde. Sie verscholl dann 1944 im Konzentrationslager Auschwitz[3].