Jean Prévost (* 13. Juni 1901 in Saint-Pierre-lès-Nemours, Département Seine-et-Marne; † 1. August 1944 in Sassenage, Département Isère) war ein französischer Schriftsteller und Résistancekämpfer.
Prévost kam aus kleinen Verhältnissen, besuchte trotzdem das Lycée Henri IV und absolvierte ab 1919 die École normale supérieure, verzichtete aber auf die Agrégation, um als Romancier, Journalist und Essayist zu arbeiten. Er habilitierte sich 1942 an der Universität Lyon mit den beiden Dissertationen La création chez Stendhal. Essai sur le métier d’écrire et la psychologie de l’écrivain (Marseille 1942, 1951, 1974 und 1996) und Essai sur les sources de Lamiel, les amazones de Stendhal, le procès de Lacenaire (Lyon 1942). André Gide holte ihn zur Literaturzeitschrift Nouvelle Revue Française. Er war befreundet mit Antoine de Saint-Exupéry, den er zum Schreiben brachte, und dem Publizisten Ramón Fernández, der im Unterschied zu ihm zu den französischen Faschisten abdriftete. 1934 veröffentlichte er den Roman eines Parvenüs, Le Sel sur la plaie.[1]
Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg ging Prévost in den Untergrund und war unter dem Namen Capitaine Goderville kämpfendes Mitglied der Résistance (mit der Waffe in der Hand und dem Manuskript seines Baudelaire-Buches im Tornister). 1944 geriet er in einen Hinterhalt und wurde von den deutschen Besatzern erschossen.
1943 erhielt Prévost den Großen Literaturpreis der Académie française. An der Universität Lyon III gibt es ein Centre de Recherche en Littérature Jean Prévost.