James Brooke wurde im durch die Ostindien-Kompanie beherrschten Indien geboren. Nach Jahren der Ausbildung in England trat er 1817 in die Armee der Ostindien-Kompanie ein. Als Kadett kämpfte er von 1823 bis 1825 im Feldzug von Assam. Dort wurde er als Führer einer Eingeborenenkavallerieeinheit beim Angriff auf ein Fort verwundet. Nach seinem Genesungsurlaub in England kehrte er 1830 wieder nach Asien zurück. Nach dem Tod seines Vaters und mit dem dadurch erworbenen Erbe (30.000 Pfund Sterling) kaufte er den bewaffneten SchonerThe Royalist und bereiste mit ihm 1839 die Küstengewässer Nord-Borneos. Er half SultanOmar Ali Saifuddin II. von Brunei bei der Befriedung eines Aufstandes der indigenen Bidayuh. Die Befriedung des Aufstandes gelang Brooke ohne ein einziges Opfer: Er rief die Häuptlinge der rebellierenden Stämme zusammen und demonstrierte ihnen die Feuerkraft seines Schiffs. Danach kam es zu einem Friedensabkommen am Sarawak River in der Gegend der heutigen Hauptstadt Kuching. Der Sultan machte ihn dafür am 24. September 1841[1] als Raja zu seinem Lehnsmann und gab ihm ein riesiges Gebiet zur persönlichen Verwaltung. Dafür hatte er pro Jahr 500 Pfund an den Sultan zu zahlen.
Regierung
James Brooke gelang es, seinen Herrschaftsbereich aus der Oberhoheit des Sultans zu lösen und souverän zu werden. Er begründete die bis 1946 in drei Generationen herrschende Brooke-Dynastie der weißen Rajas. Das Gebiet seiner Herrschaft ist größtenteils identisch mit den heutigen malaysischen Bundesstaaten Sarawak und Sabah. Brooke reformierte die Verwaltung des Landes und führte 1843–1849 gemeinsam mit dem späteren Admiral Sir Henry Keppel mehrere Expeditionen zur Unterdrückung der Piraterie durch den Volksstamm der Iban.
Von Königin Victoria wurde er bei einem Aufenthalt in England am 27. April 1848[2] als Knight Commander des Bathordens in den Ritterstand erhoben. Außerdem wurde er britischer Generalkonsul in Borneo. 1857 wurde Brooke vorübergehend aus seiner Hauptstadt Kuching vertrieben, konnte aber mit Hilfe seines Neffen und späteren Nachfolgers Charles Johnson Brooke, ursprünglich Charles Anthoni Johnson, zurückkehren. Da James Brooke kinderlos blieb, benannte er zuerst seinen Neffen John, den Bruder von Charles, zu seinem Nachfolger. Später nahm er diese Entscheidung jedoch wieder zurück, so dass ab 1865 Charles als Charles Brooke zu seinem Nachfolger bestellt wurde. Im selben Jahr förderte er die Forschungsreise von Odoardo Beccari nach Borneo.
Emily Hahn: James Brooke of Sarawak. A biography of Sir James Brooke. Arthur Barker, London 1953.
Nicholas Tarling: The Burthen, the Risk, and the Glory. A biography of Sir James Brooke. Oxford University Press, Kuala Lumpur u. a. 1982, ISBN 0-19-582508-X.
Muzaffar D. J. Tate: Rajah Brooke's Borneo. The Nineteenth Century World of Pirates and Head-Hunters, Orang Utan and Hornbills, and other such Rarities as seen through the Illustrated London News and other contemporary Sources. Falcon Press, Damansara Jaya 1997, ISBN 983-9672-23-1.
John H. Walker: Power and Prowess. The origins of Brooke kingship in Sarawak. Allen & Unwin, Crows Nest, NSW Australia 2002, ISBN 0-8248-2500-4.