Jürgen vom Scheidt (* 7. Februar 1940 in Leipzig) ist ein deutscher Schriftsteller, Psychologe und Lehrer für kreatives Schreiben.
Vom Scheidt, 1940 in Leipzig geboren, studierte Psychologie und promovierte 1975 an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Seine Dissertation Der falsche Weg zum Selbst – Studien zur Drogenkarriere erschien 1976. Ab 1958 verfasste er eine Reihe von Science-Fiction-Romanen und -Kurzgeschichten und war Herausgeber mehrerer Science-Fiction-Anthologien, darunter die mehrfach aufgelegten Sammlungen Das Monster im Park (1970) und Liebe 2002 (1971), eine Sammlung erotischer Science-Fiction-Erzählungen, die unter dem Pseudonym Thomas Landfinder erschien.
Neben Arbeiten zu Drogensucht, Träumen und Hochbegabung hat sich vom Scheidt vor allem als Lehrer für kreatives Schreiben einen Namen gemacht. Neben Lutz von Werder gehört vom Scheidt zu den Protagonisten der deutschen Schreibbewegung. Seit 1979 leitete vom Scheidt mit seiner Frau Ruth Zenhäusern (1946–2016) die Münchener Schreib-Werkstatt. Sein Ansatz ist durch die Verbindung von psychologisch-therapeutischen Ansätzen mit den Methoden des kreativen Schreibens geprägt.
Zusammen mit Ruth Zenhäusern gründete vom Scheidt 1996 in München das Institut für angewandte Kreativitätspsychologie (IAK). Beide entwickelten mit HyperWriting eine Form des kreativen Schreibens, die versucht, literarisches, buchmarktorientiertes Schreiben mit Schreiben als Selbsterfahrungs- und psychotherapeutischem Werkzeug zu kombinieren. Ansatzpunkt der Methode ist der Abbau von Schreibblockaden (writer´s block) und allgemeinen Kreativitätsblockaden sowie die Entfaltung brachliegender Talente bei Hochbegabten.
Vom Scheidt reklamiert für sich, 1979 der Erfinder des Begriffes Entschleunigung gewesen zu sein.[1]
1996 bis 2008 war er begleitender Dozent bei der Celler Schule.