Jörg Bofinger (* 24. Dezember 1967 in Stuttgart-Bad Cannstatt) ist deutscher Prähistorischer Archäologe und Denkmalpfleger. Verdient machte er sich um den keltischen Fürstensitz Heuneburg im Landkreis Sigmaringen.
Jörg Bofinger wuchs in Stuttgart-Luginsland auf und besuchte nach der Grundschule das Wirtemberg-Gymnasium in Stuttgart-Untertürkheim. Im Mai 1987 schloss er es mit Abitur ab. Seinen Wehrdienst leistet er zwischen Juli 1987 und Oktober 1988 in Mengen und Klosterlechfeld ab.
Bofinger begann zum Wintersemester 1988/89 ein Studium der Vor- und Frühgeschichte als Hauptfach, Klassische Archäologie, Urgeschichte, Anthropologie und Geologie an der Universität Tübingen. Im Wintersemester 1991/92 und Sommersemester 1992 absolvierte er ein Auslandssemester an der Université de Provence in Aix-en-Provence, gefördert durch ein Erasmus-Stipendium der Europäischen Union. Im selben Zeitraum kommt es zur Mitarbeit bei Ausgrabungen und Prospektionsprojekten. Im September 1994 schloss er sein Hauptstudium in den Fächern Vor- und Frühgeschichte, Klassische Archäologie und Geologie mit dem Magister Artium ab. Seine Magisterarbeit mit dem Thema „Mittelneolithische Siedlungsreste von Rottenburg a. N. - ‘Lindele’. Die Grabungen 1984 bis 1989“ wurde durch Franz Fischer und Hartmann Reim betreut. Ab 1996 promovierte er am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seine Dissertation zur Erlangung eines Doktorgrades befasste sich mit den „Untersuchungen zur neolithischen Besiedlungsgeschichte des Oberen Gäus“. Seine Betreuer waren Manfred Eggert und Hartmann Reim. Die Arbeit, die er mit magna cum laude abschloss, wurde zwischen Oktober 1998 und Mai 2000 durch ein Stipendium der Landesgraduierten-Förderung unterstützt.
Nach seiner Promotion und deren Verteidigung im Dezember 2000 war er von Februar bis Juli 2001 am Landratsamt Sigmaringen beschäftigt. Dieses sechsmonatige Engagement befasste sich mit LEADER II-Förderungen.
Ab April 2006 war er Wissenschaftlicher Referent für Schwerpunktgrabungen und lineare Projekte am im Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart Ref. 115 und seit Juli 2008 Leiter des Fachgebiets Lineare Projekte, digitale Grabungstechnik und Grabungstechniker-Fortbildung, Ref. 115. Im Januar 2009 übernahm er als Landeskonservator die Leitung des Referats Archäologische Denkmalpflege: Zentrale Fachdienste und Restaurierungswerkstatt, seit 2024 Archäologische Denkmalpflege: Prähistorische Archäologie.[1]
Bofinger ist verheiratet und wohnt in Esslingen am Neckar.
Die Betreuung und wissenschaftliche Leitung archäologischer Ausgrabungen erfolgten als DFG-Projektmitarbeiter und Referent am Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg:
Seit 2003 ist Bofinger wissenschaftlicher Beirat der Gesellschaft für Archäologie in Württemberg und Hohenzollern[2] und seit 2005 Beiratsmitglied im Sülchgauer Altertumsvereins in Rottenburg am Neckar. Zudem ist er seit Mai 2009 Mitglied des Verbandes der Landesarchäologen, sowie seit 2009 korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts (DAI). Bofinger gehört ebenfalls dem Stiftungsrat der Förderstiftung Archäologie in Baden-Württemberg an.[3]
Monographien:
Aufsätze (Auswahl):