Irbid (arabisch إربد, DMGIrbid), in der AntikeArabella genannt, ist mit über 739.000 Einwohnern (Volkszählung 2015) die zweitgrößte Stadt Jordaniens nach Amman.
Irbid liegt ca. 85 km nördlich von Amman im Gouvernement Irbid. Von den Orten Pella und Umm Qais ist es etwa gleich weit entfernt (ca. 20 km). Archäologische Funde und Grabanlagen in der Region belegen, dass Irbid seit der Bronzezeit besiedelt war.
Heute ist Irbid zu einer Großstadt mit mehreren großen Universitäten, Colleges und Forschungsinstituten gewachsen, ist aber in vielen Straßenzügen der Innenstadt als eine nahöstliche Provinzstadt erkennbar. Die größten Universitäten sind die Yarmouk University und die Jordan University of Science and Technology (JUST). 70.000 Studenten studieren in der Stadt. Ihre Nachfrage hatte Einfluss auf das Entstehen von Internetcafés und Fastfood-Restaurants in den Uni-Vierteln.
Tourismus
Der Tourismus ist nicht sehr ausgeprägt. Irbid beherbergt sehenswerte Museen. In der Yarmouk University findet sich das Museum of Jordanian Heritage mit einem Überblick über die prähistorische und geschichtliche Entwicklung des Landes. Das neue Archäologische Museum wurde 2007 in einem renovierten osmanischen Haus in der Innenstadt (nahe Polizeistation, Tell Irbid) eröffnet.
Der größte Teil der Wirtschaft der Stadt basiert auf dem Dienstleistungssektor, der direkt oder indirekt mit den Hochschuleinrichtungen in der Stadt in Verbindung steht. Ein Beispiel hierfür sind 26 Buchverlage in der Stadt. Die Anzahl der Internetcafés pro Einwohner ist weltweit am höchsten, was Irbid ins Guinness-Buch der Weltrekorde gebracht hat. Irbid wird als kulturelle Hauptstadt Jordaniens angesehen.[2] In Irbid gibt es eine Qualifying Industrial Zone.
Sport
Der in Irbid ansässige Verein Al-Hussein (Irbid) belegte im Jahr 2008 den vierten Platz in der jordanischen Fußball-Premier-League. Seine Heimspiele werden im Stadion der Prince Hasan Youth City ausgetragen. Der andere bedeutende Fußballclub in Irbid ist Al-Arabi. Gegründet im Jahr 1945, ist er einer der ältesten Sportvereine des Landes. Stand 2008 sind in Irbid 22 kulturelle und Sportvereine registriert. Irbid war Gastgeber der Panarabischen Spiele 1999.
↑ abAvi Shlaim: Lion of Jordan – The Life of King Hussein in War and Peace. 2. Auflage. Penguin Books, London 2008, ISBN 978-0-14-101728-0, S.85, 338 (erste Auflage bei Allen Lane, 2007).