Nach dem Tode ihrer Eltern kamen sie und ihre beiden Brüder in das Arbeiter- und Armenhaus, das im Norden von Witzwort zu finden ist und seither zum Mehrfamilienhaus umgebaut wurde. Über diese Zeit veröffentlichte sie später die Geschichte Dat groote Hus. Sie besuchte ein Lehrerseminar in Schleswig und wie sie schrieb „wärr so gau dat man güng Lehrerin.“ Sie unterrichtete in kleinen Dörfern und später in Hamburg und Kiel.
1909 heiratete sie den Schriftleiter der Zeitschrift Der Schleswig-Holsteiner Jacob Bödewadt († 1946). Beide wechselten häufig ihren Wohnort.
Autorin
Als Mutter von fünf Kindern schrieb Andresen unter ihrem Mädchennamen ihre umfassenden Werke nachts. „Das ungestörte dichterische Arbeiten war mir immer nur nachts vergönnt.“ Sie erstellte 30 Schauspiele, sechs Romane und über 200 Erzählungen, Novellen und Skizzen sowie mehrere Hörspiele und Gedichte, während sie tagsüber einen großen Haushalt besorgte und oft ihren Mann in der Redaktion vertrat. In den Werken spiegeln sich historische, regionale Ereignisse aus Nordfriesland und persönliche Erlebnisse wider. Einige Werke zeigen Andresens Engagement im deutsch-dänischen Grenzkampf – ab 1921 lebte sie in Nordschleswig, das bis 1920 zu Deutschland gehört hatte. Sie blieb der niederdeutschen Sprache stets verbunden und schrieb viele erfolgreiche Bühnenstücke auf Niederdeutsch.
Arno Bammé (Hrsg.): Ingeborg Andresen: Die Eiderstädter Dramatikerin und Novellistin. Profil Verlag, München, Wien 1993, ISBN 3-89019-335-8.
Gustav Dehning: Ingeborg Andresen. In: Wilhelm Lührs (Hrsg.): Bremische Biographie 1912–1962, Staats- und Universitätsbibliothek Bremen, Bremen 1969, S. 356f (Digitalisat).
Jungclaus: Ingeborg Andresen. In: Die Heimat. Monatsschrift des Vereins zur Pflege der Natur- und Landeskunde in Schleswig-Holstein, Hamburg, Lübeck u. dem Fürstentum Lübeck. Bd. 38 (1928), Nr. 3, März 1928, S. 52–54 (Digitalisat).
↑Arno Bammé: Der Nachlaß der Dramatikerin und Novellistin Ingeborg Andresen der wissenschaftlichen Forschung zugeführt. In: Die Heimat. Zeitschrift für Natur- und Landeskunde von Schleswig-Holstein und Hamburg. Bd. 100 (1993), Nr. 4, April, S. 131 (Digitalisat).