Urkundlich erwähnt wurde Immekeppel erstmals 1166 als Sulsen. Der Ort wurde aus unbekannten Gründen umbenannt, erstmals 1309 ist der neue Name Ymmin kappelin beurkundet.
Bei der Gründung des Prämonstratenserinnenklosters Meer bei Büderich übertrug die Gräfin Hildegund von Meer u. a. das von ihrem Vater Graf Hermann von Liedberg ererbte Hofgut Sulsen dem Kloster als Eigentum. Damit war neben Achera auch Sulsen Bestandteil einer geistlichen Grundherrschaft geworden. Sulsen gehörte ursprünglich zu dem Rodungsgebiet der Herren von Meer, das von Refrath bis zur Sülz reichte. Entscheidend für die spätere Zugehörigkeit Immekeppels war der fortschreitende Landesausbau der Bergischen Grafen, die Vogteirechte der Kölner Erzbischöfe und Stifte, der Klöster Deutz und Siegburg. Immekeppel zählte damit im Herzogtum Berg verwaltungsmäßig und gerichtlich zum Amt Bensberg bzw. Porz, während Overath zum Amt Steinbach gehörte. Immekeppel unterstand dem Botenamt Herkenrath und gliederte sich in die drei HonschaftenImmekeppel, Altenbrück und Külheim.
1822 lebten zusammen 73 Menschen im als Dorf, Hof und Mühle kategorisierten Ort, der nach dem Zusammenbruch der napoleonischen Administration und deren Ablösung zur Bürgermeisterei Bensberg im Kreis Mülheim am Rhein gehörte.[3] Für das Jahr 1830 werden für Immekeppel eine Pfarrkirche und 69 Einwohner angegeben.[4] Der 1845 laut der Uebersicht des Regierungs-Bezirks Cöln als Kirchdorf, Hof und Mühle kategorisierte Ort besaß zu dieser Zeit fünf Wohngebäude mit 58 Einwohnern, davon 51 katholischen und sieben evangelischen Bekenntnisses.[5]
Die Gemeinde- und Gutbezirksstatistik der Rheinprovinz führt Immekeppel 1871 mit 21 Wohnhäusern und 216 Einwohnern auf.[6] Im Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland von 1888 werden 27 Wohnhäuser mit 185 Einwohnern angegeben.[7] 1895 besitzt der Ort 30 Wohnhäuser mit 210 Einwohnern und war weiterhin konfessionell das Kirchdorf des gleichnamigen katholischen Kirchspiels,[8] 1905 werden 35 Wohnhäuser und 288 Einwohner angegeben.[9]
Vor 1975 gehörte der Ort zur ehemals selbständigen Stadt Bensberg. Im Zuge der kommunalen Neugliederung wurde der Ort gemäß § 10 Köln-Gesetz zum 1. Januar 1975 Teil der Stadt (damals Gemeinde) Overath.[10]
Bergbau
Bereits im Hochmittelalter schürfte man in der gesamten Umgebung von Immekeppel nach Blei für den Bau des Kölner Doms und des Altenberger Doms. Verbrieft ist der Bergbau seit der Mitte des 19. Jahrhunderts besonders für die Gruben Apfel und Columbus, deren ergiebige Zink- und Bleierze in der Aufbereitungsanlage der heute noch so genannten Immekeppeler Hütte ausgewaschen wurden. Zeitweise kamen die Erze der Grube Lüderich dazu. Bis 1897 hatte die AG des Altenbergs hier ihren Sitz.
↑Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
↑Alexander A. Mützell: Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preussischen Staats. Band3. Karl August Künnel, Halle 1822.
↑Friedrich von Restorff: Topographisch-statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinz, Nicolai, Berlin und Stettin 1830
↑Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln : nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. / hrsg. von der Königlichen Regierung zu Cöln [Köln], [1845]
↑Königliches Statistisches Bureau Preußen (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staats und ihre Bevölkerung. Die Rheinprovinz, Nr.XI. Berlin 1874.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1888.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1897.
↑Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band XII), Berlin 1909.
↑Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X.