Der Ort Holzbach liegt in der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks in einer Hang- und Muldenlage, durch den der Holzbacher Bach Richtung Ohlweiler fließt und in den Simmerbach mündet. Etwa 0,60 km² der gesamten Gemeindefläche von 5,03 km² sind mit Wald bedeckt. Hier ist die vorherrschende Waldform der Mischwald. Die ländliche Wohngemeinde ist 5 km von der Kreisstadt Simmern entfernt.
Infrastruktur
Durch Holzbach verläuft die L 108. Die Landstraße 168, Teil der deutschen Alleenstraße, führt außerhalb des Ortskernes am Ort vorbei. Die Anbindung an den überörtlichen Verkehr ist über die etwa 3 km vom Ort entfernte B 50 gegeben. Der Flughafen Frankfurt-Hahn befindet sich etwa 20 km in westlicher Richtung von Holzbach. Die am nächsten gelegenen Hauptbahnhöfe befinden sich in Koblenz, Bingen, Bad Kreuznach und Mainz.
Ortsbeschreibung und Besonderheiten
An der Hauptstraße, die durch den Ortskern führt, liegt zentral das Gemeindehaus, das als Mehrzweckhaus ausgerichtet ist. In unmittelbarer Nähe steht noch das alte Raiffeisenlager, in dem Freiwillige Feuerwehr, Jugendfeuerwehr und Jugendraum ihren Platz gefunden haben.
Ein weiteres Bauwerk von Bedeutung ist die evangelische Kirche in unmittelbarer Nähe.
Auf der Gemarkung Holzbach sind drei alte Eichen, die als Naturdenkmal ausgewiesen sind.
Die erste schriftliche Erwähnung von Holzbach ist aus dem Jahr 1346. Doch Funde aus der Jungsteinzeit und der Römerzeit belegen eine deutlich frühere Besiedelung.
Während des Zweiten Weltkrieges wurden etwa 100 Männer aus Holzbach eingezogen, von denen 25 während des Krieges fielen. Einiges Aufsehen zog die Notlandung einer deutschen Bf 109 in der Nähe der Linde im Jahr 1944 auf sich. Am 16. März 1945 erreichten um 7 Uhr morgens amerikanische Panzertruppen Holzbach. Das Dorf leistete keinen Widerstand, jedoch wurden Häuser an der Hauptstraße von amerikanischen Truppen beschossen. Ein Flüchtling wurde getötet und eine Frau verletzt.
Seit 1946 ist der Ort Teil des damals neu gegründeten Landes Rheinland-Pfalz.
Wappen
Blasonierung: „Gespalten; vorne pfahlweise gerautet (-geweckt) in Silber (Weiß) und Blau, belegt mit einem rotbewehrten und -bezungten goldenen (gelben) Löwen, hinten in Rot über einem schräglinken goldenen (gelben) Wellenbalken, drei goldene (gelbe) Getreideähren, die mittlere aufrecht.“
Wappenbegründung: Das von Willi Wagner aus Ohlweiler entworfene und am 15. Februar 1980 durch die Bezirksregierung Koblenz genehmigte Wappen zeigt vorn die Symbole der ehemaligen kurpfälzischen Landesherren und erinnert gleichzeitig an das frühere Fürstentum Pfalz-Simmern. Die Ähren stehen für die Landwirtschaft und der Wellenbalken steht sowohl redend für den Ortsnamen als auch für den durch den Ort fließenden Holzbach.
Politik
Bürgermeister
Ortsbürgermeister ist Heinz-Jürgen Scherer. Bei der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 war kein Kandidat angetreten, er wurde am 27. Juni 2019 durch den Gemeinderat wiedergewählt.[2][3] Er wurde im Juli 2024 nochmals durch den Gemeinderat wiedergewählt.
Sonstiges
Öffentliche Einrichtungen
Der kommunale Kindergarten ist in Tiefenbach untergebracht, kirchliche Kindergärten befinden sich in Simmern. Der Ort liegt im Schulbezirk der Grundschule in Riesweiler.
Spezialitäten
In der örtlichen Nähe von Holzbach ist der Hoolsbacher als ein guter Obstschnaps, meist aus der Zwetschge, bekannt. Eine weitere Spezialität ist der Hoolsbacher Beereflaare, ein Kuchengebäck mit Teilen aus getrockneten Birnen.[4]
Literatur
Reinhard Scherer: Holzbacher Bürgerbuch. BandI, 27. Oktober 1996 (mit den jeweiligen Hausnamen und Hausbesitzern).
Wilfried Theiß, Mitwirkung: Hans-Werner Johann, Jürgen König, Dietmar Scherer, Dietmar Müller und Reinhard Scherer: Dorf-Chronik: Die Geschichte eines Hunsrückdorfes. 3. Februar 2002.
Holzbacher Bürgerbuch. BandII, Februar 2003 (Teil 1 und 2, in dem alle genealogisch relevante Daten Holzbacher Bürger und ihrer Familien registriert sind.).