1643 wurde das Amt Schwarzenfels – und damit auch Heubach – als Pfand zusammen mit anderen Sicherheiten der Landgrafschaft Hessen-Kassel übergeben. Es sollte für Hanauer Schulden bürgen, die im Zusammenhang mit der Befreiung der Stadt Hanau von der Belagerung durch kaiserliche Truppen 1636 gegenüber Hessen-Kassel entstanden waren. Den Grafen von Hanau gelang es nicht mehr, dieses Pfand von Hessen-Kassel zu lösen. Das Amt wurde in der Folgezeit wie landgräfliches Eigentum verwaltet, auch nachdem Hessen-Kassel 1736, nach dem Tod des letzten Hanauer Grafen, Johann Reinhard III., die gesamte Grafschaft Hanau-Münzenberg erbte.
Anlässlich der Hessischen Gebietsreform wurde die Gemeinde Heubach am 31. Dezember 1971 in die Nachbargemeinde Uttrichshausen eingegliedert.[2] Am 1. August 1972 wurde Uttrichshausen in die Gemeinde Kalbach eingemeindet.[3]
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: [4]; nach 1970: Gemeinde Kalbach[1]; Zensus 2011[5]
Die ehemalige Landsynagoge Heubach ist ein gut erhaltenes und hervorragend restauriertes Bauwerk dieses Typs. Sie ist Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und wurde mit dem Hessischen Denkmalschutzpreis ausgezeichnet. Sie wird heute museal und als Veranstaltungsort genutzt und von einem Förderverein betreut.[6] Für ihre Verdienste um die Rettung und Renovierung der ehemaligen Synagoge wurde Pfarrerin Johanna Rau der Obermayer German Jewish History Award verliehen.
An profanen Gebäuden ist ein Bauernhaus vom Typus „Eindachhof“ sehenswert. Der Türbogen zum Kellergewölbe trägt die Jahreszahl „1615“. Für die Umsetzung in den Hessenpark vorgesehen, wurde das Kulturdenkmal jedoch vom Besitzer vor Ort liebevoll restauriert, dabei wurden auch Brandspuren aus dem Dreißigjährigen Krieg entdeckt.
Literatur
Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen, Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen 14, 1926, S. 234
Michael Mott: Denkmalpflege kontra Kultusgemeinde: Was wird aus Heubachs Dorfsynagoge? / Kalbach hat kein Geld für Restaurierung / Jüdische Gemeinde möchte das Gebäude nach Gießen „umsetzen“, in: Fuldaer Zeitung, 7. März 1987, S. 17
Michael Mott: Synagogengemeinschaft Heubach, in: „Buchenblätter“ Fuldaer Zeitung, 60. Jahrg., Nr. 31, 7. Dez. 1987, S. 124
Michael Mott: Heimatmuseum für Heubach? / Scheune, Synagoge, „Rathaus“ – und jetzt?, in: Fuldaer Zeitung, 1. Februar 1990, S. 12 (Serie: DENK-mal!)
Michael Mott: Kein Geld mehr in Aussicht / Heubacher Eindachhof hat eine fast 400jährige Geschichte / Sanierung der alten Bausubstanz förderte manche Überraschung zutage / Innen viel entkernt, in: Fuldaer Zeitung, 24. Sept. 1992, S. 12 (Serie: DENK-mal!)
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.376.
↑Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S.395.