Bereits im Dezember 1997 konnte die hessische Landesregierung das Grundstück in den Ministergärten in direkter Nachbarschaft zum Gebäude der Landesvertretungen von Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern erwerben. Am 31. Mai 2001 konnte das Gebäude Hessens nach fast zweijähriger Bauzeit feierlich eröffnet werden.
Architektur
Für die Gestaltung der Landesvertretung fand ein Wettbewerb statt, aus dem im August 1998 der Entwurf der Frankfurter Architekten Michael Christl und Joachim Bruchhäuser als Sieger hervorging. Der Bebauungsplan sah für die Errichtung der Landesvertretungen in den Ministergärten freistehende Villen vor. Die Außenfassade wurde mit Quarzsandstein aus Friedewald verkleidet.
Im Erdgeschoss befindet sich das große Foyer, das sich vom Eingang bis zum Garten erstreckt. Gemeinsam mit dem ca. 200 Quadratmeter großen Saal wird es regelmäßig für Veranstaltungen genutzt. Des Weiteren ist im Erdgeschoss ein Bistro untergebracht.
Im ersten Obergeschoss stehen weitere Räumlichkeiten für Veranstaltungen zur Verfügung, im zweiten und dritten sind die Büros der Angestellten. Im vierten Obergeschoss existiert der Wohn- und Gästebereich für den hessischen Ministerpräsidenten.
Außenanlagen
Die ursprüngliche Gartenanlage wurde von den Kasseler Landschaftsarchitekten Latz-Riehl-Schulz entworfen.
Im Juli 2005 erwarb das Land Hessen ein rund 4.000 m² großes Nachbargrundstück, das in die Repräsentationsaufgaben des Hauses einbezogen wird. Das Berliner Büro Bernard und Sattler Landschaftsarchitekten wurde mit der temporären Freiflächengestaltung beauftragt. Aus Kostengründen wurde auf einen aufwändigen Bodenaustausch verzichtet und es wurden leicht erhabene Rasenschollen angelegt. Die Formensprache der Rasenschollen entspringt dabei dem freien Spiel mit den nicht-rechtwinkligen Grenzlinien des Grundstücks, womit strukturell an den gestalterischen Ansatz des Gebäudes angeknüpft wird. Die Rasenschollen werden von einer pflegeleichten Splittschüttung umrahmt. Angelehnt an die Rasenböschungen bilden einfache Sitzelemente aus Siebdruckplatten Akzente im Ensemble.
Die Anpflanzung mehrerer Rebstöcke der Sorten Riesling, Spätburgunder und Saint Laurent auf einer künstlich angelegten Böschung entlang eines Fußweges soll die Bedeutung Hessens als Weinland mit den Weinbaugebieten Hessische Bergstraße und Rheingau unterstreichen.
NN: 10 Jahre Hessische Landesvertretung in Berlin. In: Hessen@tiv 06/2011, S. 4.
Kerstin Wittmann-Englert, René Hartmann (Hrsg.): Bauten der Länder. Die Landesvertretungen in Bonn, Berlin und Brüssel, Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg im Allgäu 2013, S. 144–149. ISBN 978-3-89870-796-1.