Schwabegg liegt am Osthang der Stauden etwa 30 km südlich von Augsburg und 5 km westlich von Schwabmünchen. Die sogenannte Grafschaft Schwabegg umfasste zur Zeit ihrer größten Ausdehnung im 17. und 18. Jahrhundert das Gebiet von der Gennach westwärts bis an den Höhenrücken bei Mattsies und dehnte sich von den Wäldern um Hilpoldsberg im Norden bis an den Hartwald bei Wörishofen.
Geschichte
Es wird angenommen, dass in Schwabegg das Castellum Mantahinga gelegen hat, auf dem Bischof Ulrich in den Wirren vor der Ungarnschlacht 955 auf dem Lechfeld Zuflucht gesucht haben soll. Der Name Schwabegg wurde erstmals 1110 mit der Erwähnung „Wernher de Swabeikos“ genannt. Er gehörte zu dem Adelsgeschlecht, das spätestens seit 980 die Vogtei über die Augsburger Bischofskirche ausübte. Wernher III. von Schwabeck stiftete 1125 das Prämonstratenser-Kloster Ursberg. Ein Jahr später stiftete Gisela von Schwabeck das Kloster Edelstetten, dessen erste Äbtissin sie wurde. Beim Aussterben der Herren von Schwabegg 1167 kam die Burg an die staufischen Könige. 1208 wurde die Burg in einer Fehde durch den Augsburger Bischof zerstört, bald aber wieder aufgebaut. Konradin, der letzte Staufer, verpfändete die Grafschaft auf seiner Italien-Fahrt an seinen Onkel Ludwig den Strengen. Nach Konradins Tod 1268 kam sie an die Herzöge von Baiern. 1372 wurde die Burg von den Augsburgern erneut zerstört. Wieder aufgebaut, wurde sie im Bayerischen Krieg 1422 ebenfalls teilweise zerstört und nicht wieder instand gesetzt.
Wolfgang Wüst: Kurbayern und seine westlichen Nachbarn. Reichsstadt und Hochstift Augsburg im Spiegel der diplomatischen Korrespondenz, in ZBLG 55 (1992) [1], S. 266–278