Herlas
Herlas (oberfränkisch : Heales [ 1] ) ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Kulmbach im Landkreis Kulmbach (Oberfranken , Bayern ).[ 2] Herlas liegt in der Gemarkung Mangersreuth .[ 3]
Geografie
Die Siedlung Herlas bildet mit Weiher im Norden und Forstlahm im Westen eine geschlossene Siedlung. Sie liegt an der Bundesstraße 85 , die nach Leuchau (1,2 km südöstlich) bzw. nach Mangersreuth verläuft (1,5 km nordwestlich). Im Osten am Fuße der bewaldeten Anhöhe Rangen befindet sich ein ehemaliger Muschelkalkbruch , der als Geotop ausgezeichnet ist.[ 4]
Geschichte
1692 wurde „förder u[nd] hinter Harlas“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Ortsnamen liegt ein Flurname zugrunde, der einen kleinen Wald bezeichnete (hart , mhd für Wald + angehängte Verkleinerungsform las ).[ 5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Herlas 3 Anwesen. Das Hochgericht und die Dorf- und Gemeindeherrschaft standen dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Kulmbach zu. Grundherren waren das Kastenamt Kulmbach (2 Gütlein, Mittleres und Hinteres) und das Rittergut Steinenhausen (1 Gütlein, Vorderes).[ 6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Kulmbach .[ 7] Mit dem Gemeindeedikt wurde Mittleres und Hinteres Herlas dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Gößmannsreuth zugewiesen, während Vorderes Herlas dem Steuerdistrikt Melkendorf zugewiesen wurde.[ 8] 1812 erfolgte die Überweisung der drei Einöden an den Steuerdistrikt Mangersreuth und der neu gebildeten gleichnamigen Ruralgemeinde . Am 1. April 1946 wurde Herlas im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Kulmbach eingegliedert.[ 7] [ 9] Die Siedlung Herlas entstand erst in den 1970er Jahren. Bis dahin existierten nur die drei Einöden Hinteres, Mittleres und Vorderes Herlas.[ 10]
Baudenkmäler
Kaltes Birkig 14: Bauernanwesen
Einwohnerentwicklung
Jahr
00 1818
00 1861
00 1871
00 1885
00 1900
00 1925
00 1950
00 1961
00 1970
00 1987
Hintere Herlas
7
6
6
8
3
6
5
7
Mittlere Herlas
5
5
8
5
4
5
4
2
Vordere Herlas
10
14
14
12
8
9
7
4
Gesamt
24
22
25
28
25
15
20
16
13
*
Wohngebäude:
Jahr
00 1818
00 1861
00 1871
00 1885
00 1900
00 1925
00 1950
00 1961
00 1970
00 1987
Hintere Herlas
2
1
1
1
1
Mittlere Herlas
1
1
1
1
1
Vordere Herlas
1
2
2
1
1
Gesamt
3
4
4
4
3
3
*
Quelle
[ 7]
[ 11]
[ 12]
[ 13]
[ 14]
[ 15]
[ 16]
[ 17]
[ 18]
[ 19]
* Ort wird zu Kulmbach gerechnet.
Religion
Hintere, Mittlere und Vordere Herlas sind evangelisch-lutherisch geprägt und nach Unsere Liebe Frau (Mangersreuth) gepfarrt.[ 6] [ 17]
Literatur
Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken . I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3 .
Johann Kaspar Bundschuh : Harles . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 2 : El–H . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298 , OCLC 833753081 , Sp. 502 (Digitalisat ).
Johann Kaspar Bundschuh : Herlas . In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken . Band 6 : V–Z . Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328 , OCLC 833753116 , Sp. 783–784 (Digitalisat ).
Erich Freiherr von Guttenberg : Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken . Band 1 ). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918 , S. 57–58 .
Weblinks
Fußnoten
↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach , S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „heʳles“.
↑ Gemeinde Kulmbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 14. August 2023.
↑ Webkarte. ALKIS® -Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 14. Dezember 2024 .
↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung . In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 14. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie ).
↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach , S. 57f.
↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis , S. 601.
↑ a b c R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis , S. 746.
↑ R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis , S. 781 und 786.
↑ Kulmbach > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie , abgerufen am 14. Dezember 2024 .
↑ TK 1:25.000 Thurnau 5934. Normalausgabe 1964. In: BayernAtlas . LDBV , abgerufen am 14. Dezember 2024 .
↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon . In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern . Band 5 . Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812 , Sp. 897 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat ).
↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875 . Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026 , 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1069 , urn :nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131 , Abschnitt III, Sp. 1018 (Digitalisat ).
↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister . LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931 , OCLC 556534974 , Abschnitt II, Sp. 1065 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928 . Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923 , OCLC 215857246 , Abschnitt II, Sp. 1100 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950 . Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975 , OCLC 183218794 , Abschnitt II, Sp. 869 (Digitalisat ).
↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961 . Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959 , OCLC 230947413 , Abschnitt II, Sp. 639 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern . Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384 , OCLC 220710116 , S. 161 (Digitalisat ).
↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987 . Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X , OCLC 231287364 , S. 314 (Digitalisat ).
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Kulmbach