Helmut Rohde, Sohn von August und Marie Rohde, wuchs im Arbeitermilieu von Hannover-Linden auf.[4] Sein Vater war Sozialdemokrat und Gewerkschafter. Als Schweißer[4] und Werftarbeiter im U-Bootbau wurde dieser 1918 Vertrauensmann der Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei Deutschlands USPD in Kiel. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1933 war sein Vater aufgrund seines Engagements jahrelang arbeitslos.[3]
„Die Erfahrung der langjährigen Arbeitslosigkeit des Vaters war mitbestimmend für Rohdes späteres sozialpolitisches Engagement“, berichtet Munzinger-Archiv, das oft von Angaben des im Porträt behandelten geprägt wird.[4]
Rohde wurde nach dem Besuch der Volksschule aufgrund guter Leistungen der Zugang zur Mittelschule gewährt. 1943 erfolgte die Verpflichtung in den Reichsarbeitsdienst, anschließend als Wehrmachtssoldat die Kriegsteilnahme. 1945 kehrte er aus der Kriegsgefangenschaft zurück und war kurzzeitig für die Continental AG in Hannover tätig, wechselte aber zum Journalismus. Rohde konnte mit Unterstützung der Gewerkschaft Druck und Papier eine Tätigkeit bei Fritz Heine in der Pressestelle des SPD-Parteivorstands in Hannover antreten. 1947 schloss sich eine Ausbildung als Redaktionsvolontär beim Deutschen Pressedienst dpd an. Anschließend konnte er als Hannover-Redakteur bei der Deutschen Presseagentur arbeiten.[3]
Rohde war seit 1945 Mitglied der SPD. Er war Vorsitzender der hannoverschen Jungsozialisten und stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereins Hannover sowie Vorstandsmitglied des SPD-Bezirks Hannover.
Rohde war von 1973 bis 1984 Bundesvorsitzender der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA)[5] und Mitglied des Sozialpolitischen Ausschusses bei SPD-Parteivorstand, dessen Mitglied er von 1975 bis 1983 war.[3]
Außerdem war Rohde von 1964 bis 1965 Mitglied des Europäischen Parlaments und engagierte sich für die Europäische Sozialunion sowie eine europäische Sozialordnung.[3]
Im Zuge einer größeren Regierungsumbildung schied er am 16. Februar 1978 aus dem Bundeskabinett aus und engagierte sich als Parlamentarier für die sozialökonomischen Struktur der Gesellschaft, wie die Beteiligung der Arbeitgeber an den Sozialversicherungsbeiträgen.[3]
Ehrungen und Auszeichnungen
Paul-Klinger-Preis der Bundesfachgruppe Bühne-Film-Fernsehen der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft (1974)