Im Jahre 1208 wurde ein Fredericus de Hasele in einer in Sandau ausgestellten Urkunde als Zeuge genannt.[5][6] Das wird von der Gemeinde als erste urkundliche Erwähnung des Ortes gewertet.[7] Zur 800-Jahr-Feier 2008 bekam Hassel ein eigenes Wappen. Im Jahre 1285 wird der Ort als in Hasele erwähnt.[8] Weitere Nennungen sind 1411 by deme dorpe tho hassele, 1687 Hassell[9] und 1804 Dorf Hassel.[10]
Bei der Bodenreform wurden 1945 ermittelt: 37 Besitzungen unter 100 Hektar hatten zusammen 1.011 Hektar, eine Kirchenbesitzung hatte 11 Hektar. Im Jahre 1953 entstand die erste Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft vom Typ III, die LPG „Rotes Banner“.
Herkunft des Ortsnamens
Der Ortsname Hassel ist abgeleitet aus Hasel, welches sich auf die Haselnuss bezieht.
Vorgeschichte
Das Großsteingrab Hassel ist bereits im 18. oder 19. Jahrhundert zerstört worden.
Im 20. Jahrhundert wurde von Funden medizinischer und kosmetischer Geräte auf einem kaiserzeitlichen Siedlungsgelände in der Nähe von Hassel berichtet.[11]
Wischer kam als Ortsteil zur Gemeinde als am 30. September 1928 der Gutsbezirk Domäne Bürs aufgelöst wurde, wobei das Hauptgut Bürs mit der Landgemeinde Bürs und das Nebengut (Vorwerk) Wischer mit der Landgemeinde Hassel vereinigt wurden.[12]
Am 25. Juli 1952 kam Hassel zum Kreis Stendal. Seit dem 1. Juli 1994 gehört die Gemeinde zum heutigen Landkreis Stendal.[13]
Durch einen Gebietsänderungsvertrag haben die Gemeinderäte der Gemeinden Hassel und Sanne beschlossen, dass ihre Gemeinden aufgelöst und zu einer neuen Gemeinde mit dem Namen Hassel vereinigt werden. Dieser Vertrag wurde vom Landkreis als unterer Kommunalaufsichtsbehörde genehmigt und trat am 1. Juli 2009 in Kraft.[14]
Die Volkszählung in Deutschland 2022 zeigte, dass von den 899 Einwohnern der Gemeinde Hassel 16,5 % der evangelischen und rund 3 % der katholischen Kirche angehörten.[22]
Seit Januar 2019 ist Alf Werner Diedrich ehrenamtlicher Bürgermeister der Gemeinde.[25] Sein Vorgänger Uwe Rihsmann war seit 2013 im Amt. Er war Ende 2018 zurückgetreten.[26][27]
Wählergemeinschaft Rudolphital für Sport und Tourismus (75 Stimmen)
Es wurde eine Frau gewählt. Von 10 Sitzen wurden nur 8 Sitze vergeben.
Der Bürgermeister ist ebenfalls Mitglied des Gemeinderats.
Von 785 Wahlberechtigten hatten 596 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 75,92 Prozent.[28]
Wappen
Das Wappen, das am 26. Juni 2007 durch den Landkreis genehmigt wurde, gestaltete der Magdeburger Kommunalheraldiker Jörg Mantzsch.
Blasonierung: „Schräglinks geteilt Silber über Blau und mit schräglinker, achtfach rotsilbern gespaltener Leiste belegt, oben ein belaubter grüner Haselzweig mit Blüten und Nüssen, unten vier silberne Wellenlinien.“[29]
Der Hauptort Hassel ist im Wappen durch den Haselzweig mit charakteristischen Blüten und Früchten vertreten (beides muss dargestellt werden, um ihn symbolisch z. B. vom Hopfen zu unterscheiden).
Vom Ortsteil Chausseehaus Hassel ist bekannt, dass 1857 dort ein Schlagbaum stand. Es handelte sich um eine Chausseegeld-Hebestelle für die Benutzer der Straße nach Arneburg. Aus dieser Tatsache heraus ist der Ortsteil im Wappen durch den rot-silbernen Balken vertreten.
Der Ortsteil Wischer wurde als Ansiedlung 1345 erstmals urkundlich erwähnt. Mitte des 15. Jahrhunderts verödete der Ort und war 1506 erloschen. Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Neubesiedlung. Ein wichtiger Wirtschaftszweig war die Sandgrube mit dem Kieswerk, woraus ein See entstand. Dieser wird intensiv zur Naherholung genutzt. Wischer wird deshalb durch die Tinktur Blau (Wasser) mit silbernen Wellenlinien symbolisiert.
Flagge
Die Flagge ist rot-weiß (1:1) gestreift (Querformat : Streifen waagerecht verlaufend, Längsform: Streifen senkrecht verlaufend) und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.[29]
Der Ortsfriedhof befindet sich auf dem Kirchhof. Er ist mit einer Feldsteinmauer umgeben, die 1986 abgetragen und einen Meter zurückversetzt neu aufgemauert wurde.[30]
An der Außenwand der Kirche von Hassel steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges mit einer zusätzlicher Gedenktafel für die Kriegsopfer des Zweiten Weltkriegs.[32]
Wirtschaft und Infrastruktur
In Hassel gibt eine Kindertagesstätte, die Kita „Hasseler Feldmäuse“, ein Dorfgemeinschaftshaus und eine Freiwillige Feuerwehr,[33] die vom im Jahre 2009 gegründeten Förderverein der Feuerwehr Hassel e. V. unterstützt wird.[34]
Peter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.892–896, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.112–113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes: Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W. Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.296, 43. Hassel (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
↑
Verzeichnis Gemeinden und Gemeindeteile. Gebietsstand: 1. April 2013 (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Verzeichnisse / 003. Nr.2013). Halle (Saale) Mai 2013, S.113 (destatis.de [PDF; 1,6MB; abgerufen am 24. August 2019]).
↑
Hermann Krabbo: Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.111, Nr. 536 (uni-potsdam.de).
↑ abcPeter P. Rohrlach: Historisches Ortslexikon für die Altmark (= Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.892–896, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
↑Rosemarie Leineweber: Hünengräber – Siedlungen – Gräberfelder. Archäologie in der Altmark. Band 1. Von der Altsteinzeit bis zum Frühmittelalter. Beute oder Handelsgut. Hrsg.: Hartmut Bock (= Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band7). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 3-935358-35-0, S.189.
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Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S.208.
↑Gebietsänderungsvertrag - Bildung einer neuen Mitgliedsgemeinde einer Verbandsgemeinde aus den Gemeinden Hassel und Sanne zum 1. Juli 2009. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 19. Jahrgang, Nr.3, 11. Februar 2009, ZDB-ID 2665593-7, S.38–41 (landkreis-stendal.de [PDF; 353kB; abgerufen am 10. April 2020]).
↑ abcWilhelm Zahn: Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.112–113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen & Constanze Gliege).
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Bevölkerung der Gemeinden nach Landkreisen (= Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt [Hrsg.]: Statistische Berichte / A / I / A / II / A / III / 102). ZDB-ID 2921504-3 (destatis.de). (Jahr anklicken)
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Doreen Schulze: Erstmals Zuwachs in Arneburg-Goldbeck. In: Volksstimme Stendal. 15. Januar 2016.
↑ ab
Karina Hoppe: Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck verlor 2018 insgesamt 93 Einwohner. In: Volksstimme Stendal. 14. Februar 2019.
↑ ab
Karina Hoppe: In die Einwohnerstatistik geschaut. In: Stendaler Volksstimme, Der Altmärker. 22. Januar 2022, DNB1002381223, S.21.
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Yulian Ide: Hurra! Wir wachsen wieder! In: Stendaler Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 21. Januar 2023, DNB1047269554, S.19–20.
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Karina Hoppe: Erneut mehr Zuzüge als Wegzüge. In: Osterburger Volksstimme, Biese-Aland-Kurier. 1. Februar 2024, DNB1047269554, S.18.
↑Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID 551010-7, S.116 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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Karina Hoppe: Alf Diedrich will für Hassel kandidieren. In: Volksstimme Magdeburg, Lokal, Nachrichten Osterburg. 18. Oktober 2018 (volksstimme.de [abgerufen am 6. Juli 2024]).
↑ abGenehmigung des Wappens und der Flagge der Gemeinde Hassel. In: Landkreis Stendal (Hrsg.): Amtsblatt für den Landkreis Stendal. 17. Jahrgang, Nr.14, 11. Juli 2007, ZDB-ID 2665593-7, S.67–68 (landkreis-stendal.de [PDF; 280kB; abgerufen am 10. April 2020]).
↑ abcThomas Hartwig: Alle Altmarkkirchen von A bis Z. Elbe-Havel-Verlag, Havelberg 2012, ISBN 978-3-9814039-5-4, S.175.