Hartwig († 10. August 892[1]) war von 857 bis 892 Abt des Steigerwaldklosters Megingaudshausen. Er taucht damit auch in der Äbtereihe von Münsterschwarzach auf, weil das Kloster als Vorgängerabtei gilt.
Das Kloster vor Hartwig
Für die Klosterchronisten war Abt Hartwig der dritte Klostervorsteher der Abtei Megingaudshausen. Sie wurde zu Beginn des 9. Jahrhunderts vom ostfränkischen Grafen Megingaud und seiner Frau Imma gestiftet und sollte dem Adelsgeschlecht der Mattonen, dem Megingaud angehörte, als Versorgungsinstitut ihrer zweitgeborenen Söhne dienen. An der Stelle der heutigen Abtei Münsterschwarzach befand sich damals ein Frauenkloster, das allerdings bereits in Auflösung begriffen war.[2]
Leben
Über das Leben des Abtes Hartwig ist nur sehr wenig bekannt. Das Jahr seines Amtsantritts ist umstritten, sollte er direkt seinem Vorgänger Madalbertus nachgefolgt sein, muss er noch Ende des Jahres 857 Abt geworden sein. Angeblich wurde zu seiner Zeit die Urkunde verfasst, die den Rückfall der Frauenabtei Schwarzach an das Bistum Würzburg beinhaltete. Im Diplom selbst wird Hartwig allerdings nicht genannt. Nach Wagner ist auch der Todestag umstritten: Hartwig starb wohl am 10. August 892.[3]
Literatur
- Johannes Mahr: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. Münsterschwarzach 2002.
- Leo Trunk: Die Äbte von Münsterschwarzach. Eine vergleichende Übersicht. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938-1988. Münsterschwarzach 1988.
- Gabriel Vogt: Zur Frühgeschichte der Abtei Münsterschwarzach. Volkach 1980.
- Heinrich Wagner: Die Äbte von Megingaudshausen und Münsterschwarzach im Mittelalter. In: Pirmin Hugger (Hrsg.): Magna Gratia. Festschrift zum 50jährigen Weihejubiläum der Abteikirche Münsterschwarzach 1938-1988. Münsterschwarzach 1988.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Wagner (S. 84) nennt das Datum, geht allerdings im Text von einer Fälschung aus.
- ↑ Mahr, Johannes: Münsterschwarzach. 1200 Jahre einer fränkischen Abtei. S. 10.
- ↑ Wagner, Heinrich: Die Äbte von Megingaudshausen. S. 84.